In einer Anhörung vor dem EU-Parlament erklärte der designierte neue EU-Agrarkommissar Phil Hogan gestern, dass er die geografischen Herkunftsangaben prüfen wolle, und ggf. eine weitere Harmonisierung und Vereinfachung vorschlagen wird. Bezüglich des russischen Embargos setzt der Ire auf die Diversifizierung der Märkte. “Bei Bedarf werde ich nicht zögern, entsprechende Maßnahmen zu setzen”, sagte er.
Das Freihandelsabkommen mit den USA habe oberste Priorität, so Hogan. Es dürfe aber nicht dazu führen, dass die EU-Standards gesenkt würden. Das Ende der Milch- und Zuckerquoten im nächsten Jahr werde die EU-Landwirtschaft stärken und flexibler machen.
Internationale Märkte sind lt. Hogan wichtig für die EU-Landwirtschaft, weil die Nachfrage nach Lebensmitteln wegen des Bevölkerungswachstums weltweit beträchtlich zunehme. Die EU-Landwirtschaft könne davon in Form höherer Exporte profitieren. In den letzten fünf Jahren sei der Wert der Ausfuhren um 70 Prozent gestiegen.
Zudem will der künftige Kommissar Forschung und Innovation in der EU-Agrarpolitik einen hohen Stellenwert einräumen. Mit den beiden Initiativen “Horizont 2020” und “Europäische Innovationspartnerschaft” sollen Produktivität und Nachhaltigkeit im Agrarsektor vorangetrieben werden.