Die Schweizer HOCHDORF-Gruppe erzielte mit 362 Mitarbeitern einen konsolidierten Brutto-Verkaufserlös von 376,1 Mio. CHF (+ 20,9%). Die HOCHDORF-Gruppe verarbeitete im ersten Halbjahr insgesamt 255,9 Mio. kg Milch, Molke und Permeat (+11.5% ggü. VJ). Der EBITDA konnte um +64.3% auf 13.8 Mio. CHF und der EBIT um +129.6% auf 10.2 Mio. CHF erhöht werden. Der operative Reingewinn stieg um +246.3% auf 6.3 Mio. CHF. Mitverantwortlich für die guten Ertragszahlen ist auch die im Vergleich zum Vorjahr deutlich höhere Anlagenauslastung.
Das Umsatzwachstum ist zum Teil auf die höheren Milchpreise zurückzuführen, die weitgehend mit höheren Verkaufspreisen am Markt umgesetzt werden konnten. Aber auch die verkaufte Produktmenge überstieg erstmalig mit 50.179 Tonnen (+ 8,8%) die 50.000 Tonnen Marke.
An den Standorten Sulgen und Hochdorf wurden im Vergleich zum Vorjahr rund 20% mehr Milch verarbeitet (189 Mio. kg). Dies ist einerseits auf die allgemeine Milchmengenzunahme zurückzuführen, andererseits aber auch auf die Mengen, die wegen der Einschränkungen beim Emmentaler Käse verarbeitet werden konnten. Um diese Milchmenge zu verarbeiten, wurde in den milchreichen Monaten deutlich weniger Molke angenommen und zu Pulver verwertet (-31%).
Das Projekt zur Herstellung höherwertiger Laktose und Molkenproteine liegt im Zeitplan. Das Ziel ist, die wertschöpfungsreichen Produkte ab kommendem Jahr in unserer Babynahrung einzusetzen und auch auf dem internationalen Markt zu verkaufen.
Die HOCHDORF Baltic Milk UAB verarbeitete mit 26,4 Mio. kg in etwa dieselbe Milch- und Molkenmenge. Dank dem Einkauf und der Verarbeitung von zusätzlichem Milchkonzentrat konnte die verkaufte Produktemenge jedoch um über 20% gesteigert werden.
Die HOCHDORF Nutricare AG erzielte im ersten Halbjahr 2014 ein Umsatzwachstum von 18.1%. Der Austausch von wertschöpfungsschwächeren Projekten hin zu wertschöpfungsstärkeren Projekten aufgrund der hohen Auslastung ist im Gange. Gleichzeitig konnte aber auch die Produktivität der neuen Linie 8 dank verschiedener Maßnahmen um rund 15% er-höht werden.
Eine wichtige Rolle spielte das Audit der chinesischen Behörden, welches erfolgreich abgeschlossen werden konnte. Die Produktionswerke Hochdorf und Sulgen sind seit dem 7. Mai für die Produktion von Babynahrung für den chinesischen Markt zertifiziert.
Ausblick
Das starke Wachstum im Bereich Baby Care konnte HOCHDORF im ersten Halbjahr weiterführen. Es wird damit gerechnet, dass die Anlagen zur Herstellung von Babynahrung in diesem oder im nächsten Jahr ausgelastet sein werden. Deshalb wurde im ersten Halbjahr die Suche nach einem zusätzlichen Milchwerk intensiviert. Aktuell steht HOCHDORF in einer Sondierungsphase in Westeuropa mit Fokus Deutschland.
Im zweiten Halbjahr werden im Vergleich zum Vorjahr weiterhin leicht höhere Milchmengen erwartet. Der Milchpreis dürfte aber eher sinken. Dies nicht zuletzt aufgrund der neuesten internationalen Preisentwicklungen. Weil der Schweizer A-Milchpreis aber zu wenig rasch sinkt, wächst die Preisdifferenz zum internationalen Milchpreis, und die Lücke bei den „Schoggigesetzmitteln“ wird zunehmend größer. Das im Geschäftsbericht angekündigte Wachstum von 10% über die gesamte Gruppe und von 18 – 22% für den Bereich Baby Care scheint weiter realistisch. Vermutlich wird das zweite Halbjahr sowohl in Bezug auf den Umsatz als auch auf den Erfolg nicht mit dem Ersten mithalten können. Hauptgrund dafür sind die saisonal anfallenden Milchmengen mit dem Hauptaufkommen in den Monaten April bis Juni sowie die in ihrer Höhe noch nicht absehbare Lücke im Bereich der Schoggigesetzmittel.