Die EU sollte ab April 2015 bei Milchmarkt-Krisen Instrumente der 2. Säule nutzen, um die Erzeugereinkommen zu sichern anstatt durch Herauskaufaktionen das Rohstoffangebot zeitweise zu verringern. Zu dieser Empfehlung kommt das Beratungsunternehmen Ernest & Young, das zusammen mit Experten aus Italien, Deutschland, Dänemark Finnland und den Niederlanden im Auftrag der EU Kommission eine Studie über das Marktmanagement nach Auslaufen der Quote erstellt hat. Die Ergebnisse sollen erst auf einer High-Level-Konferenz am 24. September in Brüssel offiziell vorgestellt werden, Teile davon sind aber bereits vorab duchgesickert.
E&Y geht von möglicher schwerer Marktinstabilität in naher Zukunft aus. Die EU sollte dennoch nicht Anreize für Erzeuger, die ihre Anlieferung freiwillig einschränken, geben und parallel Höfe, die mehr anliefern, pönalisieren („Dantin-Vorschlag“). Es wäre bei Marktkrisen effektiver, die bestehende Intervention von Butter und MMP oder die bezuschusste Privateinlagerung als Sicherheitsnetz zu intensivieren. Eine Herauskaufaktion würde bei der Definition einer Auslöseschwelle, der Überwachung der tatsächlichen Mengenrückführung und einer fairen Bezahlung der Landwirte in Probleme laufen, so E&Y.
Für die Behandlung von Bergregionen und benachteiligten Gebieten müsse die Gemeinschaft zielführende Regelungen schaffen, fordert E&Y.
In ihrem Report gehen die Berater davon aus, dass Neuseeland der EU bei wenig veredelten Produkten wir Butter, MMP und VMP starke Konkurrenz machen wird. Weniger negativ sehen dagegen die Aussichten für EU-Käse aus.