Die USA und die EU haben zwischen 2014 und 2020 Subventionen in Höhe von zusammen 41 Mrd. € an die tierische Veredelung gezahlt, verglichen mit nur 39 Mio. € an öffentlichen Ausgaben für pflanzliche Alternativprodukte. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue – extrem einseitige – Studie von Forschern der Stanford University, die soeben in der Zeitschrift One Earth veröffentlicht wurde.
97 % der Mittel flossen in die Tierhaltung, und die meisten davon in Projekte, die darauf abzielen, die Produktion auszuweiten und/oder effizienter zu gestalten.
Die Forscher führen diese Diskrepanz darauf zurück, dass die Fleisch- und Milchindustrie einen “gigantischen politischen Einfluss” ausübt. Gleichzeitig habe die Branche Lobbyarbeit gegen Subventionen für pflanzliches Eiweiß und kultiviertes Fleisch betrieben.
Die Forscher empfehlen, dass die Subventionen nicht nur im Verhältnis zu neuen, weniger umweltschädlichen Proteinen stehen sollten, sondern dass die Regierungen zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Ernährungsumstellung zu fördern, die für die Erreichung ihrer Klima- und Naturschutzziele erforderlich sei. So sollten Regierungen Steuern erheben, um die Umweltauswirkungen der Fleisch- und Milchindustrie in vollem Umfang zu berücksichtigen, anstatt diese zu externalisieren. Darüber hinaus sollten die Staaten den Verbänden der Fleisch- und Milchindustrie nicht mehr erlauben, Lobbyarbeit gegen öffentliche Informations- und Kennzeichnungskampagnen für alternative Proteine zu betreiben.
Es folgt noch eine Klage über das schlechte wirtschaftliche Abschneiden von Herstellern von pflanzlichen Fleischalternativen wie Beyond Meat (Umsatzminus von 30,5% im Quartal bis zum 1. Juli 2023), ohne darauf einzugehen, dass viele dieser Unternehmen kapitale Fehler beim Marken- und Marktaufbau begangen haben.
Abb.: Pixnio