In der Produktion fermentierter Milchprodukte gibt es einige Störenfriede wider Willen: Rührwerke, Umschaltventile oder Pumpen erzeugen Schwingungen, die in die Fermentationstanks übertragen werden können – und so die sensible „Prozess-Struktur-Funktions-Beziehung“ von Joghurt oder Käse stören. Hier setzt ein aktuelles Forschungsprojekt der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) an, das zwei Forschungsteams der Universität Hohenheim sowie der Universität Erlangen-Nürnberg durchführen: Ziel ist es, herauszufinden, in welchem Maße Schwingungen bzw. Vibrationen den empfindlichen Prozess der Strukturbildung stören. Ebenso soll im Labor- und Technikumsmaßstab untersucht werden, welche Prozess- und Zeitabschnitte dabei besonders kritisch sind. Von den bis 2015 erwarteten Forschungsergebnissen sollen Empfehlungen für die vorrangig mittelständischen Molkereiunternehmen abgeleitet werden, die helfen sollen, den Fermentationsprozess in bestehenden Anlagen störungsfrei ablaufen zu lassen – und damit eine konstante Produktqualität zu sichern. Darüber hinaus soll das erlangte Know-how bei der Entwicklung von neuen Anlagen und Prozesslinien Berücksichtigung finden.