Die Preisentwicklung für Industrie und Gewerbe bei Strom und Gas verlief im September erneut sehr unterschiedlich. Die weltpolitischen Entwicklungen beeinflussen weiter die Gaspreise und haben für eine erneute leichte Verteuerung gesorgt. Die Entwicklung der Strompreise an den Börsen schlägt inzwischen deutlicher auf die reinen Energie-Beschaffungspreise für Unternehmen durch. Sie sind im September nochmals deutlich zurückgegangen, stellt die ISPEX AG fest.
Strompreis deutlich unter 4 Cent je Kilowattstunde
Der Energiepreisindex für den Einkauf von Strom, als Durchschnittswert der besten Angebote aller bietenden Lieferanten, ergab im September einen Wert von 3,72 Cent je Kilowattstunde. Damit lag er deutlich unter dem Preis im August von 4,08 Cent je Kilowattstunde. Bereits im April und Juni hatte der Energiepreisindex die 4-Cent-Marke mit rund 3,9 Cent kurzzeitig knapp unterschritten.
Stefan Arnold, Vorstandsvorsitzender der ISPEX AG: „Im Verhältnis zu den gefallenen Strompreisen fallen die unverändert hohen staatlichen Belastungen durch Steuern und Abgaben immer höher aus. Sie sind auch verantwortlich für weiterhin hohe Stromkosten für Industrie und Gewerbe im internationalen Vergleich”, so Arnold.
Gaspreisindex erneut leicht angestiegen
Der im Juli eingesetzte Aufwärtstrend der Gaspreise setzte sich auch im September fort. Der Gaspreisindex ist im September nochmals leicht angestiegen und liegt mit 2,67 Cent je Kilowattstunde auf etwas höherem Niveau als im August. Der Index erreichte damit den höchsten Wert seit März, als er bei 2,63 Cent gelegen hatte. Das Preisniveau ist aber noch immer geringer als zu Jahresbeginn und Ende des Jahres 2013. Damals lagen die Preise zwischen 2,7 und 2,8 Cent je Kilowattstunde.
Verantwortlich für die gestiegenen Durchschnittspreise für Gaslieferungen in den kommenden Jahren sind vor allem die gestiegenen Börsenpreise für Gas. Insbesondere die Lieferjahre 2016 und 2017 zeigen einen kontinuierlich ansteigenden Trend, wohingegen sich das Frontjahr 2015 nach wie vor etwas volatiler darstellt. Der Gesamttrend zeigt aber weiterhin nach oben. Ebenso liegt das Lieferjahr 2015 recht deutlich unter den Folgejahren. Eine Folge der auf dem Markt verbreiteten Ansicht, dass es aufgrund gut gefüllter Gasspeicher und zunehmender Versorgungsalternativen im kommenden Winter zu keinen Gasengpässen kommen wird.
Auffallend ist der schon im August beobachtete Unterschied zwischen wenigen besonders preisaggressiven Lieferanten und der breiten Masse an Lieferanten. Hier zeigen sich die unterschiedlichen Eindeckungsstrategien und Lieferquellen der Lieferanten. Während viele auf traditionelle Art und Weise beschaffen, haben wenige andere, besonders innovative und vor allem effizient aufgestellte Lieferanten, bessere Lösungen gefunden und können damit günstigere Preise anbieten.