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EU-Projekt SUSMILK: „Grüne Molkerei“

Wie sich bei der Produktion von Milcherzeugnissen Energie, Wasser und CO2-Emissionen einsparen lassen, zeigt das neue EU-Projekt SUSMILK. Unter der Leitung von Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen entwickeln 21 Projektpartner Komponenten, die durch ihren Einsatz in bestehende Molkerei-Infrastrukturen zur nachhaltigen Verarbeitung von Milch und einer Neugestaltung der Milchindustrie beitragen. Das EU-Projekt SUSMILK wird die kommenden drei Jahre durch das 7. Forschungsrahmenprogramm (FP7) der Europäischen Kommission gefördert.

Technische „Vergrünung“

Anhand von fünf Molkereien unterschiedlicher Größen wird ein Gesamtkonzept einer grünen Molkerei erarbeitet. Dies umfasst die Entwicklung von technischen Komponenten, deren Installation und Prüfung in Partnermolkereien sowie Prozesssimulation und Ökobilanzierung. Angestrebt ist keine Pauschallösung für Molkereien, sondern eine Optimierung einzelner Systeme, individuell angepasst auf die Situation einer Molkerei. Es gibt verschiedene Optimierungsmöglichkeiten: „Um Energie vor Ort einzusparen, wollen wir u. a. Sonnenenergie mit Hochtemperatursolarmodulen zur Dampferzeugung in Kopplung mit Biomasseheizkesseln als thermische Grundlast-Energie (Solarthermie) nutzen. Weiter möchten wir Abwärmeströme der Molkerei zur Kälteerzeugung (Absorptionskühlung) mittels für die Molkerei angepasster und optimierter Systeme einsetzen. Zusätzlich sollen Wärmepumpen zur optimierten Wärmeverteilung in der Molkerei genutzt werden, da diese gleichzeitig eine Hoch- und eine Niedertemperaturseite besitzen“, erklärt Projektkoordinator Dr. Christoph Glasner.

Milchkonzentrat spart Wasser und Energie

Um Wasser und Energie einzusparen, spezialisiert sich Fraunhofer UMSICHT in einem Projektpart auf die energieeffiziente Herstellung von Milchkonzentrat mit verbesserter Qualität. Diese Maßnahme hat das Potenzial Transportenergie zu reduzieren und Tankgrößen in der Molkerei zu verkleinern.

Wiederverwertung von Abwasser und Abfall

Das in Produktion und Anlagenreinigung zwingend anfallende Abwasser ist organisch hoch belastet. Mittels Membrantechnologie wird es aufgereinigt und findet so Wiedereinsatz in geschlossenen Wasserkreisläufen. Zusätzlich ist denkbar, Energie in Form von Biogas oder Bioethanol aus der Abfallverwertung zu gewinnen und innerhalb der Molkerei als Wärme und Strom einzusetzen. Auch besteht die Möglichkeit aus Abfallströmen den universellen Wertstoff Milchsäure zu recyceln.

Projektpartner sind unter anderem die Karwendel-Werke und die Molkerei Wiegert.

 

 

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