In den letzten Wochen zeigt sich der internationale Handel wieder von einer etwas freundlicheren Seite. Zwar sind die Handelspreise noch sehr labil, aber die verhaltene Marktnachfrage wie im Frühjahr 2023 hat sich entspannt. Der Mengenfluss kommt bei niedrigen Preisen allmählich in Gang. Die Hemmnisse und Restriktionen auch wegen den kriegerischen Auseinandersetzungen oder durch die Corona Pandemie haben scheinbar nicht mehr diese marktrelevanten Einflüsse wie in den vergangenen Monaten oder auch wie im Jahr 2022. Entsprechend profitieren auch die europäischen Handler davon.
Die EU-Exportgeschäfte haben sich zum zweiten Jahresquartal 2023 zusehends verbessert. Aus hiesiger Sicht sind die Geschäfte, obwohl sich der internationale Trend eher noch konträr verhält, mit Milchpulver gewachsen und verzeichnen dabei wieder eine vorläufige Höhe nach fünf registrierten Monaten, wie 2020 bzw. 2021. Magermilchpulver hat einen ansprechenden Schub im April und Mai 2023 erhalten, so dass nach der Exporterhebung der Absatz zum Vorjahr um 75.000 Tonnen in fünf Monaten auf 349.000 Tonnen (plus 27 Prozent) gewachsen ist. Die Butterverkäufe sind gleicherweise wieder auf ihre Positionen wie zum Teil vor bzw. zur Coronazeit angelangt. Ganz erfreulich ist vor allem wieder das Handelsvolumen bei Käse geworden. Nach fünf Monaten sind die nationalen Handelsmengen der EU auf 550.000 Tonnen angestiegen und liegen nun wieder auf der gleichen Höhe wie zum Vorjahr. Zum Vergleich 2020 und 2021 wäre dies ein Mengenplus von über 150.000 Tonnen. Bei den letzten Handelsterminen des GDT-Tenders sind zwar die Verkaufspreise nochmals deutlich gefallen, allerdings sieht man bei der Auswertung der Börsenergebnisse, dass mehr Mengenvolumen an Milcherzeugnissen bei den Auktionen optiert wurden. Bei dieser Entwicklung profitieren aktuell auch die europäischen Händler.
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