Mehrere Nichtregierungsorganisationen, darunter das European Milk Board, fordern von Phil Hogan, dem designierten EU-Kommissar für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, eine „verantwortungsvolle Milchpolitik“. Die Kommission müsse aufhören, wie bisher überwiegend die Agrarindustrie zu unterstützen, heißt es in einer Presseerklärung. Die „Wachsen oder Weichen-Strategie“ führe in eine Sackgasse.
Kritisiert wird zudem, dass mit der Abschaffung der Milchquote im nächsten Jahr kaum noch politische Mittel bestünden, um auf Ungleichgewichte am Milchmarkt reagieren zu können. Bereits jetzt müsse die EU-Kommission als Reaktion auf die schwache Nachfrage in China und den russischen Importstopp die Lagerhaltung subventionieren. Nach Ansicht des EMB drücken die starke Exportorientierung und die unangemessene Mengenausweitung den Preis für die Produzenten innerhalb der EU und schwächen die Milchwirtschaft in Entwicklungsländern. Die Nichtregierungsorganisationen fordern von der EU Konzepte, wie Produktion und Preise auf ein angemessenes Niveau gebracht werden können.