Emmi erzielte im Geschäftsjahr 2014 einen Nettoumsatz von 3,404 Mtd. CHF, was einem Zuwachs von 3,2 % entspricht. Das positive Resultat gründet auf der Stärkung des Auslandgeschäfts und der Entwicklung der Division Schweiz, die das organische Wachstum des ersten Halbjahres bestätigte. Erfolgsfaktoren waren Emmi Caffè Latte, Kaltbach, andere Käsespezialitäten im In- und Ausland sowie verschiedene Frischproduktkonzepte.
Organisch, das heisst bereinigt um Akquisitions- und Fremdwährungseffekte, stieg der Umsatz auf Konzernstufe um 3,0 %. Alle Produktsegmente des Kerngeschäfts von Emmi leisteten positive Beiträge. Die aufgrund des hohen Milchaufkommens notwendigen Entlastungsexporte für Butter und Milch verursachten im ersten Halbjahr hohe Zuwächse in den Segmenten Molkereiprodukte und Pulver/Konzentrate. Bereinigt um diese nicht-strategischen Exporte belief sich das organische Wachstum auf Konzernstufe auf 2,5 %, was in der Mitte der Bandbreite der mittelfristigen Prognose von 2 % bis 3 % liegt.
In der Division Schweiz stieg der Umsatz auf 1,8881 Mrd. CHF. Dies entspricht einem Wachstum von 1,3 %. Organisch resultierte ein Plus von 1,2 %. Ein positiver Akquisitionseffekt ist auf den Zukauf der Käserei Studer per 1. Juli 2013 zurückzuführen, ein negativer auf den Verkauf der Nutrifrais-Anteile per 1. April 2013.
Zur guten Entwicklung in der Schweiz trugen verschiedene Markenkonzepte bei. So bewies Emmi Caffè Latte erneut eine hervorragende Form. Zuwachs notierten auch Käsespezialitäten wie Kaltbach und Der Scharfe Maxx. Ebenfalls bestätigt hat sich die gute Entwicklung des zusatzstofffreien Jogurtpur. Im Bereich Frischkäse wirkte sich die neue Mozzarella-Rezeptur günstig auf die Umsätze aus. Einen leicht positiven Effekt verursachten auch die höheren Milchpreise.
Unter den Erwartungen blieben hingegen die Milchdrinks und die AOP-Käse, insbesondere Emmentaler AOP. Der Anteil der Division Schweiz am Konzernumsatz betrug 55 % (Vorjahr 56 %).
Die Division Americas umfasst neben den USA, Kanada und Chile auch Spanien, Frankreich und Tunesien. Der Umsatz erhöhte sich auf 840 Mio. CHF, was einer Steigerung von 2,7 %, respektive organisch von 7,1 % entspricht. Der negative Währungseffekt ist vor allem auf die Entwicklungen in Kanada, Chile und Tunesien zurückzuführen.
Das Umsatzwachstum ist primär auf die gute Entwicklung in Nordamerika (USA, Kanada), Tunesien und Spanien zurückzuführen. In den USA liefen die lokal hergestellten Kuh- und Ziegenmilchkäse sehr gut. Die AOP-Käse büssten hingegen Umsatz ein, weil die Preiserhöhungen zu geringeren Verkaufsmengen führten. Diese nahm Emmi bewusst in Kauf, um die Margen zu stützen. In Tunesien entwickelten sich die unter der Marke Vitalait vertriebenen Produkte (Jogurt, Milch, Desserts) äusserst positiv. Erfreulich ist auch die Erholung des spanischen Marktes, in dem das laktosefreie Sortiment von Kaiku und Emmi Caffè Latte schöne Zuwachsraten aufwiesen. Der Anteil der Division Americas am Konzernumsatz betrug 25 % (Vorjahr 25 %).
In der Division Europa stieg der Umsatz von CHF 469,9 Millionen auf 508,8 Mio. CHF; eine Steigerung von 8,3 %. Organisch blieb der Umsatz stabil. Der Akquisitionseffekt ist auf den Zukauf des Dessertherstellers Rachelli (per 1. August 2013), die mit der Beteiligungserhöhung an der Gläsernen Molkerei (per 1. Oktober 2014) einhergehende Vollkonsolidierung dieser Gruppe sowie den Verkauf von Trentinalatte (per 31. Oktober 2014) zurückzuführen.
Bei den Frischprodukten wiesen die italienischen Spezialitätendesserts von A-27 (Marke Bontà Divina) und Rachelli sowie Emmi Caffè Latte ein deutliches Wachstum aus, während das Jogurtgeschäft in Italien rückläufig war. Mittlerweile hat Emmi den italienischen Jogurthersteller Trentinalatte an die deutsch-österreichische Livia-Gruppe verkauft.
Das Käsegeschäft ging im Bereich der AOP-Käse zurück, während die Kaltbach-Spezialitäten und Der Scharfe Maxx in mehreren Märkten an Umsatz zulegten. Der Zuwachs bei den Molkereiprodukten ist insbesondere durch die Akquisition der deutschen Gläserne Molkerei bedingt. Der Anteil der Division Europa am Konzernumsatz betrug 15 % (Vorjahr 14 %).
Global Trade beinhaltet unter anderem Direktverkäufe aus der Schweiz an Kunden in internationalen Märkten, in denen Emmi keine eigenen Gesellschaften oder Beteiligungen hat. Dazu gehören asiatische, osteuropäische und südamerikanische Länder. Der Umsatz belief sich auf 167,1 Mio. CHF; eine Zunahme von 13,2 %.
Das Wachstum ist primär auf einen Anstieg im Bereich Pulver/Konzentrate zurückzuführen. Die mit dem höheren Milchaufkommen verbundenen Milchpulver- und Butterentlastungsexporte betrugen in 2014 32,1 Mio. CHF. Ohne deren Berücksichtigung hätte das Wachstum der Division 1,3 % betragen, was unter anderem die wirtschaftliche Abkühlung in Asien und den Rückgang von Lohnproduktionen reflektiert. Der Anteil von Global Trade am Konzernumsatz beträgt 5 % (Vorjahr: 5 %).
Ausblick
Der starke Schweizer Franken beeinflusst Emmi wie andere exportierende Unternehmen in der Schweiz. Von der Euro-Schwäche sind Exportumsätze in der Größenordnung von etwa 400 Mio. CHF betroffen. Emmi hat ein Maßnahmenpaket geschnürt. Dieses beinhaltet Preiserhöhungen für Exportprodukte, weitere Effizienzprogramme in den Betrieben, Preissenkungen für zu Exportprodukten verarbeitete Milch sowie Preisverhandlungen mit internationalen Lieferanten. Emmi setzt alles daran, dass Schweizer Milchprodukte im internationalen Wettbewerb weiterhin genügend Absatzmöglichkeiten finden. Trotzdem wird die Umsatzentwicklung von Emmi durch die Währungseinflüsse gehemmt werden. Aufgrund der verschiedenen Maßnahmen ist Emmi jedoch zuversichtlich, dass der Reingewinn auch 2015 im Rahmen der mittelfristigen Guidance von 2,5 % bis 3,5 % liegen wird.