In Irland kursieren Gerüchte, dass die Unterstützung der Regierung für den Rindfleischsektor schrittweise zurückgefahren wird und der Schwerpunkt der Politik von nun an auf der Milchwirtschaft und anderen Sektoren liegen wird. Ein Hinweis für diese neue Denkweise wurde – ungewollt vor einigen Wochen erbracht. Auf einer Veranstaltung des Dublin Economics Workshop im September sagte der scheidende Direktor der Forschungseinrichtung Teagasc Gerry Boyle, dass sein Haus als Teil der staatlichen Antwort auf die Klimakrise die Umstellung von der Rindfleischproduktion auf die Milchrindproduktion “nachdrücklich befürwortet”.
Boyle schien anzudeuten, dass eine allmähliche Abschaffung der Fleischrinderherde es dem profitableren Milchsektor ermöglichen könnte, zu expandieren und gleichzeitig die Emissionen insgesamt zu reduzieren.
Irland will seine Klimagas-Emissionen bis 2030 um 50% reduzieren, die Landwirtschaft muss dabei ihre Emissionen um 21% senken. Der irische Agrarsektor steht für 30% der relevanten Emissionen der Insel. Ändert sich nichts an den Rinderzahlen, kann die Landwirtschaft durch Effizienzsteigerungen und technische Innovationen, vor allem bei Futter- und Düngemitteln allenfalls eine 18%ige Reduktion hinbekommen.
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