Die geplante Änderung der Mitgliederfinanzierung bei FrieslandCampina erfordert eine zusätzliche Investition – vor allem von jungen Mitgliedern und größeren Höfen – in Höhe von rund 140 Millionen Euro. Dies ergab sich aus der ersten Gesprächsrunde zwischen Mitgliedern und der Genossenschaft. Die 140 Mio. € müssen nicht auf einmal gezahlt werden, sondern können bis Ende 2031 aufgebracht werden. Mitglieder können eine Finanzierung über FrieslandCampina oder ihre eigene Bank beantragen.

Für Existenzgründer und Junglandwirte, die den Betrieb erst kürzlich übernommen haben, bedeuten die Vorschläge eine Zusatzbelastung. FrieslandCampina erkennt dies an, hat aber noch keine Lösung für sie. Der Vorstand ringt mit den Konsequenzen einer Lockerung der Regeln, so Direktor Hans Hettinga. Jede Erleichterung für Junglandwirte würde eine erhöhte Belastung für andere bedeuten.

Mit der neuen Mitgliederfinanzierung strebt FrieslandCampina ein Eigenkapital von 25% an. Um dies zu erreichen, werden schätzungsweise 660 Mio. € der rund 1,6 Mrd. € an Mitgliederanleihen in Lieferscheine umgetauscht.

Die neuen Lieferscheine können nur bei der Auflösung des Betriebs auf dem genossenschaftsinternen Markt verkauft werden. Wie die Liquidität dieses Marktes gewährleistet werden soll, ist noch ein Diskussionspunkt.