Als der Private-Equity-Gigant Blackstone in diesem Sommer in den Milchalternativenhersteller Oatly investierte, wurde weltweit zum Kaufboykott aufgerufen. Blackstone wird mit der Abholzung von Tropenwäldern in Brasilien in Verbindung gebracht, einige Geschäfte stellten den Verkauf von Oatly-Produkten ein.

Der Streit in den sozialen Medien zwischen einem Konzernriesen, einer trendigen Lebensmittelmarke und enttäuschten Verbrauchern ist Teil einer breiteren Debatte über die Rolle des Kapitals bei der Bekämpfung des Klimawandels. Sie hat im Lebensmittelsektor an Bedeutung gewonnen, da Investoren beginnen, sich von der Fleisch- und Milchindustrie zu trennen und Verbraucher nach nachhaltigen Alternativen suchen.

Die Gegenreaktion auf die Partnerschaft von Oatly mit Blackstone ist ungewöhnlich, weil sie “durch das andere Ende des Teleskops blickt”, sagt Daniel Firger, Geschäftsführer des Klima-Finanzberatungsunternehmens Great Circle Capital Advisors. “Die Zielscheibe des Zorns so vieler Menschen hier ist Blackstone, eine Private Equity-Gruppe. Und Private Equity ist im Vergleich zu anderen Teilen der Finanzmärkte bisher nicht so sehr unter die Lupe genommen worden”.

“Wir müssen bei allem, was wir tun, einen grundlegenden Wandel herbeiführen: bei der Art, wie wir essen, wie wir uns bewegen, wie wir leben”, wird Ashley Allen, Chief Sustainability Officer bei Oatly, in DW zitiert. “Die einzige Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht meines Erachtens darin, die Finanzierung für kohlenstoffreiche, risikoreiche und umweltverschmutzende Unternehmen zu entmutigen”.