Frankreich hat im vergangenen Jahr 47.000 t Babymilch- und Milchpulver nach China exportiert. Das war dreimal mehr als im Vorjahr. Dieser Export brachte den Molkereien 293 Millionen Euro Umsatz ein. In den ersten 5 Monaten dieses Jahres gingen sich bereits 38.000 t Produkt auf den chinesischen Markt, eine Verdoppelung gegenüber 2017 und gut für 124 Millionen Euro Umsatz. Aber dieses „Vergnügen“ wurde durch zwei Ereignisse getrübt. Zunächst war Lactalis mit einem der größten Skandale seiner langen Geschichte zu Beginn dieses Jahres konfrontiert. Babymilch aus einer Fabrik in Craon war mit Salmonellen infiziert, so dass 36 Kinder in Frankreich selbst erkrankten. Lactalis musste Millionen von Milchpulverpackungen aus allen Teilen der Welt, auch aus China, zurückrufen.
Die Kontamination veranlasste China, ein Importverbot für Lactalis Babymilchpulver zu erwirken. Obwohl dies jetzt behoben scheint, machen die chinesischen Behörden den französischen Unternehmen immer noch zusätzliche Auflagen. Lactalis glaubt nun, dass diese Probleme durch den Erwerb von Aspen Pharmacare umgangen werden kann. Das südafrikanische Unternehmen stellt Babymilchpulver unter den Marken Alula und Infacare in Fabriken in Südafrika, Mexiko und Neuseeland her.
Bei Sodiaal ist die Geschichte anders. Die Genossenschaft war von Problemen bei der chinesischen Molkerei Synutra betroffen, die sich plötzlich nicht oder kaum für die Millionen Babymilchpackungen interessiert, die sie von den Franzosen kaufen wollte. Sodiaal verhandelt jetzt mit Synutra über die Übernahme der Fabrik in Carhaix, um die Produktion für andere Kunden aufrecht zu erhalten.
Einer dieser chinesischen Kunden, Century International Trading CIT, der die Marke Nactalia in China verkauft, wurde vergangene Woche in Paris mit großem Respekt und in einer Babymilchpulverfabrik in Montauban begrüßt. Nactalia verkauft derzeit nicht mehr als 7.000 Tonnen pro Jahr, aber Sodiaal hat zugestimmt, die Produktion im nächsten Jahr zu verdoppeln. Zumindest, wenn der Deal mit einem chinesischen Großhandelskunden gut läuft.