Frankreichs Auslandsgeheimdienst DGSE führte offenbar eine Untersuchung des Boykotts gegen die marokkanische Danone-Tochter Centrale Danone im Jahr 2018 durch und übermittelte Präsident Emmanuel Macron einen Bericht über die Ergebnisse. Der Bericht deutet darauf hin, dass der Boykott, der im vergangenen April gestartet wurde, eine marokkanische Initiative war, in die die marokkanische Tochtergesellschaft des französischen Danone „als Ablenkung gezerrt wurde“, so eine nicht näher genannte Quelle gegenüber dem marokkanischen Magazin Economie & Entreprise. Der gleichen Quelle zufolge ergab die Untersuchung, dass ein in Casablanca ansässiges Unternehmen, das sich auf digitale Einflussnahme spezialisiert hat, eine Trolloperation gegen drei ausländische Unternehmen eingeleitet hat. In der Folge beteiligten sich Millionen Marokkaner am Boykott. Dieser hat Danone bisher über 500 Mio. MAD (46 Mio. €) zusätzlich zu erheblichen Kollateralschäden in der Lieferkette gekostet. Trotz der wiederholten Besuche von Danone-CEO Emmanuel Faber in Casablanca wird die Social-Media-Kampagne fortgesetzt, um den Boykott aufrecht zu erhalten.

• Mitte April 2018 wurde auf Facebook eine Protestbewegung gegen teures Wohnen gestartet. Anonym wurde dazu aufgerufen, drei im Königreich allgegenwärtige Marken zu boykottieren, da diese ihre beherrschende Stellung nutzten, um hohe Preise zu erzielen. Betroffen war die Mineralwassermarke Sidi Ali, die der Geschäftsfrau Miriem Bensalah-Chaqroun gehört, die Tankstellenkette Afriquia, die im Besitz des Landwirtschaftsministers und des marokkanischen Investors Aziz Akhannouchn steht, sowie Centrale Danone, die marokkanische Tochtergesellschaft des französischen Multis.