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“Der Quote weinen wir keine Träne nach”

 

Die Milchwirtschaft ist Bestandteil der Weltwirtschaft und daher auch den Krisen rund um den Globus direkt ausgesetzt, stellte Vorsitzende des Milchindustrie-Verbandes (MIV) Dr. Karl-Heinz Engel am 17. Oktober auf der MIV-Jahrestagung in Hamburg fest. Dennoch stünden die Zeichen für eine weitere positive Entwicklung, auch und besonders in der Milchwirtschaft. Dass Engels Äußerung aus dem letzten Jahr, wonach gute Preise der Feind guter Preise sind, sich bewahrheitet hat, zeigt die aktuelle Entwicklung auf den Mopro-Märkten. Zwar wachse die Nachfrage im Weltmarkt weiter, doch haben die guten Erlöse die Milcherzeugung steigen lassen. „Wir alle waren getragen von dem guten Gefühl der stabilen Märkte“, sagte Engel – der auch weiterhin an den Markt glaubt, auch wenn nun die Milchpreise nachgegeben haben. In Summe der zahlreichen Krisen (arabischer Frühling, Ebola, Russland-Embargo …) sei nun etwas mehr Lagerbestand in den Milchtanks der Welt, wobei die Kommission nur zaghaft eingegriffen habe und die Erzeuger nun in der Summe verunsichert sind. Die Milchwirtschaft werde aber in jd. Fall wieder auf den Wachstumskurs finden, so Engel.

Eingehend auf die Quote erklärte Engel, dass diese nun im zarten Alter von 31 Jahren das Zeitliche segnen wird – die Branche werde ihr aber keine Träne nachweinen.

In seiner Rede zur Lage der Milchwirtschaft widmete sich Engel daneben dem Begriff der Nachhaltigkeit. Der MIV habe schon vor Jahren einen Leitfaden hierzu entwickelt, doch wurde generell die Meinung der Öffentlichkeit unterschätzt, die unter Nachhaltigkeit etwas anderes versteht als die Molkereien. Hier werden die Molkereien für alles verantwortlich gemacht: für das Tierwohl, die Fütterung, das Agieren der Tierärzte bis hin zu evtl. Kinderarbeit. Daher will der MIV das Thema zusammen mit den Erzeugern in einem standardisierten Ansatz über QM Milch neu angehen. Entwickelt wird dafür ein freiwilliges Sondermodul für QM Milch.

Dass der MIV beschlossen hat, die Zusammenarbeit mit China zu intensivieren, wertete Engel angesichts des Russland-Embargos als weisen Schritt. Das neue Absatz-Büro in Peking ist mit einem chinesischen Mitarbeiter besetzt, das Projekt wird zu 50% vom Staat und zu je 25% von der Fleisch- und von der Milchwirtschaft getragen. Engel: „Früher mussten wir das Zigfache an die CMA zahlen, heute machen wir das für kleines Geld selber“.

Im zurückliegenden Jahr konnte der MIV zwei weitere Mitgliedsunternehmen gewinnen, so dass nun eine nahezu 100%ige Branchenabdeckung besteht. Dies beweist lt. Engel auch, dass der Verband sein Aufgabenspektrum gut abdeckt.

 

Foto: molkerei-industrie

 

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