Die Rabobank geht in ihrem aktuellen Quartalsbericht davon aus, dass die Preise mit steigender Milchmenge in den kommendem beiden Quartalen graduell sinken werden. Aktuell sei der Markt vor allem von der Angebotsseite her getragen, da in den Export-wie in den Importländern die Milchmengen teils deutlich zurückgegangen sind. Die internationale Nachfrage bleibe dagegen weiter schwach. Tim Hunt von der Rabobank: „Selten war ein Preishoch auf den internationalen Märkten so stark vom Angebot getrieben. Ein Rückgang der Erzeugung wurde bereits seit dem Jahresende 2012 wegen der ungünstigen Futterkosten erwartet, aber das alles wurde im ersten Halbjahr 2013 noch durch schlechtes Wetter verstärkt.
In den Top 7 Milch-Exportregionen (EU, USA, NZ, Australien, Argentinien, Brasilien, Uruguay) ging die Milchmenge im März um 2,5% zurück, im April lag das Minus ggü. dem Vorjahr sogar bei 4,1%. Dieser Rückgang ist viermal so hoch wie nach der globalen Finanzkrise. Dazu kommt, dass die Erzeugung in Russland erneut weiter abfiel und die in China bestenfalls stagnierte. Dies hat bei den beiden größten Importeuren weltweit den Einfuhrbedarf gesteigert.
Die weitere Entwicklung hängt nun von der Reaktion der Milcherzeuger auf (erwartete) sinkende Futterkosten ab, wenn in Europa die Ernte eingebracht sein wird. Rabobank spricht eher von einer zu erwartenden Deflation der Preise für Mopro als von einem Durchbrechen der Hochpreisphase.