China ist auf dem besten Weg, der drittgrößte Milcherzeuger der Welt zu werden, zu diesem Schluss kommt die Rabobank. Trotzdem wird China auch in Zukunft ein wichtiger Importeur von Milchprodukten bleiben.

Die chinesische Milchproduktion hat sich in den letzten 20 Jahren verdreifacht, von 13 Mio. t im Jahr 2002 auf 39,3 Mio. t im Jahr 2022. Das Land ist heute zu 70-80 % Selbstversorger bei der Milchproduktion. Die Rabobank geht davon aus, dass die chinesische Milcherzeugung in diesem Jahr 41,5 Mio. t erreichen und bis 2032 weiter auf 47,4 Mio. t steigen wird. Bei dieser Schätzung berücksichtigt die Bank die begrenzte Verfügbarkeit von geeignetem Ackerland und Wasser, den gesunkenen Milchpreis und die gestiegenen Kosten, die die Gewinnspannen der Milchviehbetriebe unter Druck setzen.

Die großen Milchviehbetriebe in China sind weitgehend von importiertem Futter (Luzerne) aus den Vereinigten Staaten abhängig. Die Futterkosten sind stark angestiegen und machen etwa 67 % der Gesamtkosten aus. Infolgedessen werden die Gestehungskosten für Milch in China 2023 fast 99 % des Milchpreises ausmachen, wodurch die Milcherzeuger unter Druck geraten.

Die Rabobank erwartet, dass der chinesische Milchkonsum zwischen 2023 und 2032 mit einer durchschnittlichen jährlichen Rate von 2,4 % wachsen wird. Damit wird der Verbrauch im Jahr 2032 bei 62,2 Mio. t liegen. Es bleibt eine Lücke von etwa 15 Mio. t im Vergleich zur prognostizierten inländischen Milcherzeugung. Für dieses Jahr wird mit einem Einfuhrbedarf von knapp 12 Mio. t gerechnet. Das sind 15 % weniger als im letzten Jahr.

Der Milchkonsum in China liegt derzeit bei durchschnittlich 35 Kilo pro Person und Jahr. Das ist etwa ein Drittel des weltweiten Durchschnitts und die Hälfte des Verbrauchs in Ländern wie Südkorea und Japan. Angesichts einer Bevölkerung von etwa 1,4 Milliarden Menschen bietet dies  großes Wachstumspotenzial. Für die Rabobank ist daher klar, dass China weiterhin eine entscheidende Rolle auf dem globalen Milchmarkt spielen wird.