In einer gemeinsamen Stellungnahme von 8 Spitzenverbänden macht die Ernährungsbranche massive Einwände gegen das vom Bundesernährungsministerium finanzierte Internetportal „Klarheit und Wahrheit" geltend. Ab Frühjahr können dort Verbrauchern, die sich subjektiv getäuscht fühlen, ihre Meinung zu Aufmachungs- und Kennzeichnungspraktiken bei Lebensmitteln anhand von konkreten Produkt- und Markenbeispielen darlegen.
Die Wirtschaft wendet sich vor allem gegen den produktbezogenen Teil des Portals, in dem legal hergestellte, von der Lebensmittelüberwachung und der Justiz völlig unbeanstandete Produkte mit subjektiv begründeten Wahrnehmungen an den Pranger gestellt werden können, und dies finanziert mit Steuergeldern. Die Politik leistet damit einen Offenbarungseid, indem sie offensichtlich ihr eigenen gesetzlichen Regelungen im Internet in Frage stellen lassen und nicht mehr zu den in demokratisch legitimierten Verfahren gefundenen Ergebnissen stehen will.
Unbescholtene Unternehmen, Produkte, Marken könnten unter dem „Täuschungsvorwurf" vorgeführt werden. Der wirtschaftliche Schaden für die Unternehmen und ihre Arbeitnehmer, der daraus resultiert, kann immens sein, warnt die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE).