Die britische Lebensmittelindustrie hat den Plänen der Regierung, im Falle eines No-Deal Brexit auf breiter Linie die Einfuhrzölle zu senken, eine Absage erteilt. Das Vorhaben wird von der Branche als „verwirrend und kompliziert“ bezeichnet.
Der Notfallplan sieht vor, dass das UK für 12 Monate eine 87% der Importe von Zöllen befreit, und danach den Erfolg dieser Maßnahme bewertet, die die Kosten für Unternehmen und Verbraucher senken soll. Bei einigen Mopro soll es einen Mix aus Zöllen und Einfuhrquoten geben. Minette Batters, Vorsitzende des UK-Bauernverbandes NFU, erklärte, dass Bauern und Nahrungsmittelhersteller keine Zeit mehr hätten, sich auf das neue Regime vorzubereiten. Im Gegenzug zur UK-Zollaussetzung würden britische Lebensmittelexporte von der EU mit Zöllen belegt. Batters stört sich insbesondere daran, dass auch Nicht-EU-Ware in die Zollaussetzung einbezogen werden soll.
Der Geschäftsführer der Food and Drink Federation, Ian Wright, ergänzte, dass die Branche eine Aussprache über neue, tiefgreifende Regelungen erwartet, bevor diese beschlossen werden. Das neue System sei verwirrend, da die Zölle für einige Bereiche auf Null gesetzt werden, andere Produkte mit Quoten oder neuen Zollsätzen belegt würden. Einige Kategorien würden vollen Schutz genießen, andere gar keinen, all dies sei nicht logisch, so Wright. Zudem solle die irisch-nordirische Grenze pauschal von allen Zöllen befreit werden. In einem Szenario, in dem es teuer wird, Fertigwaren in die EU zu exportieren, und zugleich Importe von Rohstoffen komplizierter werden, würden sich einige Unternehmen fragen, ob das UK künftig der richtige Standort ist.