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Bleibt deutscher Käse ein Exportschlager?

Bisher sieht es sehr danach aus, dass auch das aktuelle Jahr zumindest auf Vorjahresniveau für den Export von Käse abgeschlossen werden kann. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 konnten die deutschen Molkereien mit 580.123 t bis Juni insgesamt fast 5% mehr Käse exportieren, so Karin Monke Geschäftsführerin der Export-Union für Milchprodukte. Das ist etwa die Hälfte des hierzulande produzierten Käses.

Aber jede Erfolgsgeschichte hat auch ihre Schattenseite. Die zusätzlichen Mengen konnten nur in den EU-Ländern abgesetzt werden. Insgesamt nahmen die übrigen Mitgliedstaaten der EU mit 523.397 t knapp 9% mehr Käse aus Deutschland auf. Die Käsemengen, die mit Destination Drittländer verladen wurden, gingen hingegen um 22% (!) gegenüber dem Vorjahr zurück. Insbesondere Russland bleibt als Exportland aufgrund des andauernden Veterinärstreits zwischen den deutschen und russischen Behörden schwierig für deutsche Unternehmen, führt Karin Monke weiter aus. Allein in den ersten sechs Monaten wurden aus Deutschland 48 % weniger Käse nach Russland geliefert. Zwar konnten diese Käsemengen offenbar zumindest kurzfristig umgeleitet werden, dies ist aber auch der knappen Versorgung am Markt insgesamt geschuldet. Zudem ist nicht zu vergessen, dass bei andauernden Sperrungen von deutschen Unternehmen diese ihre Handelspartner in Russland verlieren werden. Nicht von allen Unternehmen kann die erneute finanzielle Belastung für die erneute Listung gestemmt werden.

Aber auch die Nachfrage in anderen Drittländern entwickeln sich weit weniger positiv wie erwartet, ergänzt Dr. Björn Börgermann, ebenfalls Geschäftsführer der Export-Union für Milchprodukte. Die Ausfuhr von Milchprodukten nach Nordafrika hat gegenüber dem ersten Halbjahr 2012 einen gewaltigen Dämpfer erlitten. Insbesondere gingen nach Libyen und Ägypten aufgrund der dort andauernden Krise insgesamt weniger Milchprodukte – interessanterweise aber mehr Käse, wenn auch auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Ausfuhr von Magermilchpulver ist nach Ansicht der Export-Union nicht zufriedenstellend. Denn im ersten Halbjahr 2013 wurden insgesamt 149.204 Tonnen und damit 3% weniger Magermilchpulver gegenüber dem Vorjahreszeitraum exportiert. Auch hier wieder sind die Verluste bei den Drittländern zu verzeichnen, während die übrigen EU-Staaten etwas mehr nachfragten. Allerdings liegt die in Deutschland produzierte Magermilchpulvermenge um 6% unter dem Halbjahresergebnis 2012. Ein positives Marktsignal ist im Bereich Export von Trinkmilch in Drittländer festzustellen, wie Börgermann weiter ausführt. So sind die Ausfuhren in Länder außerhalb der EU für Milch und Rahm auf 99.254 Tonnen um 27% gestiegen. Hauptabnehmer für Trinkmilch ist hier China mit 42.945 Tonnen (+131%).

Letztlich wird das Rohstoffaufkommen in Deutschland in der zweiten Jahreshälfte darüber mitentscheiden, ob erneut ein Rekordergebnis bei der Ausfuhr von deutscher Milch und Milchprodukten möglich ist.

 

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