Wolfgang Bläsi, nach zwei Jahren Pause nun wieder CFO von Ekosem Agrar, soll das Unternehmen an die Frankfurter Börse führen. Dass das EkosemAgrar im Umfang des achtfachen EBITDA verschuldet ist, sieht Bläsi nicht als Problem. Im Interview mit „FINANCE“ weist er darauf hin, dass die Produktion von Rohmilch zu den kapitalintensivsten Aktivitäten in der Agrarbranche gehört. Die Zinsförderung der russischen Regierung sichere EkosemAgrar einen durchschnittlichen effektiven Zinssatz von rund 5,8 Prozent.
Bläsi sieht auch keine Gefahr, dass EkosemAgrar erneut Vertragsbedingungen bei Krediten einseitig zu überschreitet. Dies habe mit einer Umschuldung in 2017 zu tun, mit der sich das Unternehmen bessere Bedingungen sichern konnte. Die Verlängerung der Mittelstandsanleihen in Deutschland im Gesamtvolumen von 128 Mio. € um vier Jahre sei mit den Gläubigern abgestimmt, bislang habe EkosemAgrar alle Zinszahlungen geleistet, so Bläsi weiter. Bei der Finanzierung des Ausbaus der eigenen Verarbeitungskapazitäten in Russland bleibe stets die Gesamtverschuldung des Unternehmens im Auge.