In diesem Jahr werden wohl 43 % der in Frankreich gesammelten Biomilch zu konventionellen Produkten verarbeitet. Der Überschuss an Biomilch wird vom Branchenverband Cniel auf 530 Millionen Liter geschätzt. Der Verbrauch von Bio-Milch in Frankreich war im letzten Jahr um 18 % niedriger als im Jahr 2020. Die Verarbeiter erlitten bei der angelieferten Biomilch einen Verlust von insgesamt 40 Millionen Euro, und der Überschuss kostete die Bio-Milchbauern 20 Millionen Euro. Die hohen Milchpreise für konventionelle Milch wirkten noch etwas als Puffer.
Da die konventionellen Milchpreise nun sinken, wird das Problem der Überproduktion von Biomilch bis 2023 voraussichtlich größere finanzielle Auswirkungen haben, befürchtet Cniel. Die Organisation hat zusammen mit der Fédération nationale des producteurs du lait die Regierung um 71 Millionen Euro an finanzieller Unterstützung gebeten, um die schlimmsten Probleme in den Griff zu bekommen.
Die Organisationen fordern außerdem zusätzliche Kontrollen der Preisabsprachen mit großen Einzelhändlern. Darüber hinaus soll die französische Regierung die Verwendung von Bioprodukten in öffentlichen Kantinen fördern, indem sie beispielsweise Mindestanteile festlegt.
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