Im Auftrag der Europäischen Staatsanwaltschaft (EPPO) beschlagnahmte die italienische Finanzpolizei (Guardia di Finanza) im Rahmen von Ermittlungen wegen Betrugs bei der Lieferung von Milcherzeugnissen an Grundschulen einen Betrag von 570.000 EUR. Im Visier der EPPO steht ein Unternehmen mit Sitz in Altamura (Apulien), das im Namen einer zeitweiligen Unternehmensvereinigung handelt, die ein Vergabeverfahren für die Lieferung von Milcherzeugnissen an Schulen gewonnen hat. Zu diesem Zweck unterzeichnete das Unternehmen einen Vertrag mit dem italienischen Ministerium für Landwirtschaft und reichte einen Zahlungsantrag in Höhe von 570 000 Euro für die Ausgaben für die Bereitstellung und Verteilung von Lebensmitteln ein.
Bei den Kontrollen durch die AGEA wurde jedoch die Zuverlässigkeit der von dem Unternehmen vorgelegten Unterlagen in Frage gestellt. Die von der Guardia di Finanza durchgeführte Untersuchung ergab, dass das Unternehmen gefälschte Kontoauszüge und gefälschte Geschäftsbücher vorgelegt hatte, um eine Bezahlung von Lieferanten zu bestätigen. Die Lebensmittel wurden zwar geliefert, aber die Beweise zeigen, dass das Unternehmen keine der Rechnungen seiner Lieferanten tatsächlich bezahlt hat.
Um den dem EU-Haushalt entstandenen Schaden wiedergutzumachen, erließ der Ermittlungsrichter des Gerichts von Bari eine Sicherstellungsanordnung in Höhe von 570 000 EUR, die in vollem Umfang vollstreckt wurde, das Bankkonto des Unternehmens wurde eingefroren.
Abb.: Pixabay