In der heutigen online-Ausgabe des niederländischen Fachblattes „Boerderij“ findet sich ein interessanter Kommentar über die Reorganisation der Ingredientsgeschäfts von FrieslandCampina. Hier der gestraffte Inhalt in freier Übersetzung:

Der stabile Faktor bei FrieslandCampina ist die Reorganisation. Nun sind wieder einmal die Ingredients dran.

FrieslandCampina erklärt, dass an einer effizienteren Division gearbeitet wird. Das würde aber bedeuten, dass die Sparte bisher nicht effizient war. Man fragt sich, wie das möglich ist. Zutaten werden von FrieslandCampina seit Jahren als profitable Komponente gelobt und jetzt kommt man darauf, dass man noch effizienter arbeiten will.

Auffällig ist, dass dies nicht auf Kosteneinsparungen zurückzuführen ist. Nein, es wird eine Reorganisation der Aktivitäten genannt. Das kostet keine Arbeitsplätze ( … das wird vor allem an die Adresse der Gewerkschaften erwähnt). Auch die Regionalbüros bleiben erhalten.

Man fragt sich: Warum haben sie es nicht früher getan, wenn es den Gewinn steigert? Die Fusion zwischen Friesland Foods und Campina fand 2008 statt. Das war vor 11 Jahren. Damals wurden allerlei futuristische Pläne für die Zukunft geschmiedet. Auch für die Inhaltsstoffe.

Wurden die verschiedenen Abteilungen, die sich mit Inhaltsstoffen befassen, all die Jahre hindurch durcheinandergebracht? Anscheinend hatten sie Vertriebsaktivitäten, die sich überschneiden. Somit wären die einzelnen Ingredients-Bereiche also alles kleine Königreiche unter der Flagge von FrieslandCampinagewesen.

Die Reorganisation kommt ein wenig spät. Sie wurde wahrscheinlich durch die enttäuschenden Ergebnisse der letzten Jahre ausgelöst. Auf jeden Fall gibt es eine Sonnenseite: Das Management von FrieslandCampina ist wachgerüttelt worden. Und es ergreift Maßnahmen, die schon Jahre zuvor hätten ergriffen werden müssen.  Besser spät als nie