In einer durchaus nicht schlechte argumentativen Leistung distanziert sich der BDM vom Dt. Bauernverband: „Wer jetzt die Discounter zum alleinigen Sündenbock für den Preisverfall machen will, ist entweder naiv oder scheinheilig“, so der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber. „Es ist nur recht und billig, dass Aldi und Co. ihre günstigeren Einkaufspreise an die Verbraucher weitergeben.“ Aber dann kommt es wieder knüppeldick: „Der eigentliche Skandal liegt darin, dass die Molkereien mitverantwortlich dafür sind, dass ihre Kontraktabschlüsse mit dem Handel so miserabel ausgefallen sind und nun den Milcherzeugern dadurch massive Wertschöpfungsverluste entstehen.“
Nicht nur die Molkereiindustrie und die ihr nahestehenden Verbände, auch die Politik hätten alle Warnsignale für einen einbrechenden Milchmarkt ignoriert, die mit Blick auf das Marktgeschehen bereits seit Herbst 2013 – spätestens aber seit Frühjahr diesen Jahres – zu erkennen waren.
„Die Milchviehhalter erwarten jetzt wenigstens, dass Molkereiwirtschaft und Politik dafür Sorge tragen, dass die Wertschöpfungsverluste, die den Erzeugern durch die Versäumnisse der vergangenen Wochen und Monate entstehen, minimiert werden“, fordert Romuald Schaber, der einen neuen Runden Tisch auf Bundesebene haben will.
Inzwischen wurde bekannt, dass der BDM für bestimmte Politiker der Landesregierungen eine Nikolaus-Aktion plant, die unter dem Motto „Knüppel aus dem Sack“ steht. Ein bundesweiter Aktionstag und ein Symposium in Berlin sollen folgen, bevor der Politik im Februar ein Kehraus geboten wird.