Die Rabobank erwartet, dass die weltweite Milchproduktion im vierten Quartal 2022 steigen wird. Dies wäre der erste Anstieg nach fünf Quartalen des Rückgangs (im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres). Im dritten Quartal dieses Jahres hat sich der internationale Milchmarkt von einer extremen Anspannung zu einer leichten Entspannung entwickelt. In der EU wird die Milcherzeugung im dritten Quartal unverändert bleiben und im letzten Quartal gegenüber dem Vorjahr leicht ansteigen (+0,5 %). Dies ist hauptsächlich auf die niedrigeren Produktionszahlen im 4. Quartal zurückzuführen.
Die Preise für europäische Basismilchprodukte sind in letzter Zeit aufgrund des geringen Milchangebots, der Einfuhrzölle an der EU-Grenze und der Abhängigkeit von der Ukraine und Russland bei Futtermitteln, Düngemitteln und Erdgas volatiler geworden. Die Rabobank stellt fest, dass die Milchpreise in der EU im Vergleich zu denen außerhalb der EU einen “gesunden Preisaufschlag” aufweisen. Ein Preisrückgang könnte daher für die EU milder ausfallen. Es gibt jedoch Warnsignale: Die Inflation wird sich auf die Nachfrage nach Mopron auswirken, und es gibt auch Bedenken hinsichtlich der Erschwinglichkeit und Verfügbarkeit von Erdgas für die Molkereiindustrie.
Die Bank geht davon aus, dass die Milchpreise in der EU im August und September ihren Höhepunkt erreichen werden. Danach wird sich der Milchpreis aufgrund höherer (Energie-)Kosten für die Milchverarbeiter etwas abflachen, und die Preise für Basismilchprodukte werden sich etwas stabilisieren.
