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Auswirkungen auf den Energiemärkten

Die britische AHDB Dairy die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf den Energiemarkt studiert.

Rohöl der Sorte Brent wurde in den letzten Sitzungen zu Preisen von über 130 $/Barrel gehandelt, europäisches Gas kostet fast das Zehnfache im Vergleich zu einem Jahr davor.

Die Energiemärkte preisen eindeutig ein hohes Risiko einer Unterbrechung der russischen Energielieferungen ein, und einige davon sind bereits eingetreten. Die russische Ölproduktion beläuft sich auf etwa 11 Mio. Barrel/Tag (die Nachfrage liegt weltweit bei knapp 100 Mio. Barrel/Tag). Die russischen Exporte belaufen sich auf etwa 5 Mio. Barrel/Tag,  Berichten zufolge wurde in den letzten Tagen die Hälfte nicht verladen; es wurde zwar zur Verfügung gestellt, aber die Händler zögern, es zu kaufen.

Bislang hat Russland nicht damit gedroht, die Energieabhängigkeit Europas als Waffe einzusetzen, und in der Vergangenheit hat es dies auch nicht getan. Die Bedrohung der physischen Infrastruktur und mögliche Sanktionen gegen russische Energie bleiben jedoch bestehen. Die Sanktionen gegen die Zahlungssysteme sollen zwar die Fortsetzung der Energieströme ermöglichen, haben aber die Befürchtung nicht ausgeräumt, dass eine einmal verladene Fracht vor ihrer Auslieferung neuen Sanktionen unterworfen werden könnte. So weigerten sich die Hafenbetreiber der britischen Wiederverdampfungsanlage Isle of Grain in den letzten Tagen, zwei Schiffe mit russischem Flüssigerdgas (LNG) zu entladen. Die US-Regierung prüft die Möglichkeit eines Einfuhrverbots für russisches Rohöl; Kanada hat bereits angekündigt, dass es kein russisches Rohöl kaufen wird.

Positiv zu vermerken ist, dass durch ein mögliches Atomabkommen mit dem Iran dessen Ölproduktion auf den Weltmarkt zurückkehren könnte, die Internationale Energieagentur der USA hat bereits angekündigt, dass sie die Freigabe von 60 Mio. Barrel Öl aus strategischen Lagern koordinieren wird, wobei weitere Schritte folgen könnten.

Was das Erdgas betrifft, so erfüllt Gazprom im Moment alle Kundenwünsche. Längerfristig dürfte die Nordstream-2-Pipeline, mit der die Rolle der Ukraine bei der Durchleitung von russischem Gas nach Europa hätte umgangen werden können, auf unbestimmte Zeit verschoben worden zu sein, alle Mitarbeiter wurden entlassen. Weitere Maßnahmen, die sich längerfristig auf die Versorgung auswirken werden, sind der Rückzug westlicher Energieunternehmen aus Russland. Dies wird den Zugang zu Fähigkeiten und Fachwissen sowie zu Kapital einschränken. Russland wurde als “uninvestierbar” bezeichnet, und dies könnte sich nachteilig auf das längerfristige Wachstum des Angebots auswirken. Es ist wahrscheinlich, dass Europa in Zukunft stärker auf LNG-Importe aus den USA und anderen Ländern angewiesen sein wird. Es wird noch stärker mit asiatischen Abnehmern konkurrieren müssen.

Weltweit wurden in den letzten Jahren wg. Covid weniger Investitionen in Energieprojekte getätigt. Dadurch ist der globale Energiemarkt kaum in der Lage, auf die tatsächlichen und möglichen Versorgungsprobleme zu reagieren, die durch die Feindseligkeiten in der Ukraine entstanden sind. Die OPEC hat erklärt, dass sie nur eine bescheidene Erhöhung des Ölangebots vornehmen wird.

Es ist schwieriger vorherzusagen, wie hoch die Energiepreise steigen werden und für wie lange. Es wird Auswirkungen auf die direkten Energiekosten geben, einschließlich Gas, Strom und Diesel, und auch auf die Preise für Düngemittel. Es gibt jedoch bereits einige Anzeichen für einen Rückgang der Nachfrage auf den asiatischen LNG-Märkten. Die Preise für CO2-Emissionen in Europa sind in Erwartung einer schlechter laufenden Konjunktur bereits gesunken, Kohle wird für die Stromerzeugung wichtiger.

Unternehmen werden sich überall auf die höheren Preise einstellen müssen, indem sie sie möglichst weitergeben, aber auch, wo möglich, den Energieverbrauch senken. Die Landwirtschaft bildet hier keine Ausnahme.

 

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