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Anlieferung wird begrenzt

In den letzten Wochen gab es in Frankreich zunehmend Initiativen, um den Verbrauch von Biomilch wieder anzukurbeln, darunter Appelle an die Verbraucher, mehr zu kaufen, eine Werbeaktion in mehr als hundert Supermärkten an einem Wochenende, eine Packung Lactel gratis für zwei gekaufte Packungen, usw. Nach einem Wachstum zwischen 15 und 20 % über mehrere Jahre hinweg hat sich der Biomilchabsatz im Jahr 2021 stark verlangsamt und ist bei Ultrafrisch-Produkten wie Joghurt sogar zurückgegangen.

In der Folge fiel der Preis für Biomilch im September um 2,6 % gegenüber 2020. Die Anzahl der in den letzten Jahren erfolgten Umstellungen von konventionellen auf Bio-Milchbauern erklärt zum Teil die derzeitige Überproduktion. Zwischen 2017 und 2018 stieg die Produktion von Biomilch tatsächlich um 35% auf 848 Millionen Liter, die von 3.295 Bauernhöfen geliefert wurden. In diesem Jahr kamen 900 weitere Erzeuger hinzu, die Produktion stieg auf 1,241 Mrd. Liter, Cniel rechnet bis 2022 mit einem weiteren Anstieg um 9%. Das Ergebnis ist, dass alle Molkereien die Umstellung gestoppt haben, Sodiaal (18 % der Biomilchproduktion, Kopf-an-Kopf mit Lactalis) und die Nummer 1, Biolait, (27 %) akzeptieren nur noch junge Landwirte, die auf Bio umstellen.

“Die öffentliche Hand muss ihre Verantwortung wahrnehmen. Sie haben die Umstellung gefördert, sie wollen 25 % der Fläche biologisch bewirtschaften, aber sie müssen die Branche unterstützen”, fordert Yves Sauvaget, Milcherzeuger im Departement Manche und Vorsitzender der Bio-Kommission im Verband Cniel.

Um eine Katastrophe im nächsten Frühjahr zu vermeiden, wollen die Molkereien die Anlieferung begrenzen. Biolait, die ihre Lieferanten bereits seit zwei Jahren dazu anhält, im Frühjahr weniger zu produzieren, indem eine Prämie für das nicht produzierte Volumen bezahlt wird, wird diese Maßnahme verschärfen. “Wir werden die Produktion deckeln, damit es keine Anreize gibt, mehr zu produzieren, um den Preisrückgang auszugleichen”, argumentiert der Biolait-Vorsitzende Ludovic Billard.

Da das Unternehmen ausschließlich Biomilch sammelt, hat es wenig Spielraum, um die Krise zu bewältigen, während die Konkurrenten Sodiaal und Lactalis sich auf konventionelle Milch verlassen können. Solange die Preise für Standardmilchprodukte hoch sind, ist die Herabstufung von Bio auf Konventionell weniger kostspielig. Wie ernst die Situation wird, hängt also auch von der Entwicklung der Preise ab. Sodiaal deklassiert 10% ihrer Bio-Milch, bei Lactalis sind es 20 %.

 

Abb.: pixabay

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