Die Milchwirtschaft zieht wieder mehr an einem Strang und hat wieder zur Mannschaftsaufstellung zurückgefunden, stellte Udo Folgart vom Deutschen Bauernverband am 23. Januar in seiner Ansprache vor dem traditionell vom Milchindustrie-Verband (MIV) ausgerichteten Milch-Montag vor 200 geladenen Gästen in Berlin fest. 

Vorher hatte MIV-Vorsitzender Dr. Karl-Heinz Engel (Hochwald) das abgelaufene Jahr bereits als „kein schlechtes" für die Michwirtschaft gewürdigt. Auf dem ebenfalls traditionell im Umfeld der Grünen Woche stattfindenden Präsidentengespräch von MIV, DBV und Raiffeisenverband habe, so Engel, angesichts des auch im Milchpreis ausgedrückten Jahresergebnisses gute Stimmung geherrscht. Zwar mache der Markt aktuell eine Seitwärtsbewegung und zeige eine leichte Anfangsdelle im neuen Jahr, auch haben die Frischeerlöse hätten noch keinen Anschluss an die anderen Verwertungen gefunden, sagte Engel, doch sei an den insgesamt guten Zukunftsperspektiven des Marktes nicht zu zweifeln. Alles werde im laufenden Jahr vom Export abhängen, so Engel, der zugleich an die Erfolge in 2011 mit einem Mopro-Ausfuhrwert von über 5,5 Mrd. € und über einer Million Tonnen exportiertem Käse erinnerte. Ihm sekundierte BMELV-Staatssekretär Peter Bleser, der auf die in 2011 erstmals von der Auszahlung an die Landwirte überschrittene 10 Mrd.-€-Schwelle hinwies.
In der Würdigung des soeben veröffentlichten Sektorberichts des Bundeskartellamts waren sich die Redner auf dem Milch-Montag weitgehend einig: wenn das Amt gegen die von manchen Handelsketten geforderten ungebührlich langen Zahlungsziele vorgehen wird (wie angekündigt), könnten die Aussichten für 2012 und darüber hinaus nur positiv gesehen werden. Im Übrigen, so Bleser, werde auch das Bundeskartellamt die moderne Kommunikation nicht aufhalten können. Wer den Milchpreis der Nachbarmolkerei erfahren will, wird ihn auch erfahren…

Foto: molkerei-industrie – wir bitten die diesmal leider etwas schlechte Qualität zu enstschuldigen