In ihrem Grußwort zur 100 Jahr-Feier des Milchindustrie-Verbandes (MIV) erklärte Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (Foto: moproweb) am 19. Oktober in Berlin, dass Deutschland am Auslaufen der Quotenregelung festhält. Eine staatliche oder halbstaatliche Marktverwaltung passe nicht mehr in eine Zeit liberaler Ausrichtung, Erzeuger und Molkereien sollten Mengen künftig eigenständig regeln. Hierfür haben die Milchbauern über das Milchpaket auch die Möglichkeit zum Erlangen besserer Verhandlungspostionen bekommen. Milchprodukte seien in einigen Regionen wie Asien Luxusprodukte, sagte Aigner, diese Chancen könne die deutsche Milchwirtschaft aufgrund der von ihr gebotenen hohen Produktqualität nutzen. Das starke Wachstum der Mopro-Drittlandsexporte um 25% im ersten Halbjahr (die Exporte nach China stiegen sogar um 85%) sei Indiz für die Wettbewerbsfähigkeit der Branche.
Die Zukunft sieht Aigner im einzelbetrieblichen Risikomanagement, das von einem staatlichen Sicherheitsnetz flankiert wird. Dabei will sich Aigner weiter auch für eine starke 1. Säule und eine gut ausgestattete 2. Säule im Agrarhaushalt einsetzen.
Die bei Milch über staatliche Standards und industrielle QS gebotene Lebensmittelsicherheit, so Aigner, liefere einen wichtigen Beitrag für den Absatz im Export und im Inlandsmarkt. Die „Charta" und das Portal Lebensmittelklarheit sieht Aigner als zusätzliche Instrumente für Vertrauensbildung beim Verbraucher. In diesem Zusammenhang wies Aigner auch zuweilen übertriebene Werbung hin (lt. Aigner hat das in Spots abgebildete Tragen einer Milchkanne über den Hof nichts mehr mit der Realität zu tun).
Die deutschen Molkereien seien eine der innovativsten Branchen bei Produkten und Prozessen, 30.000 hochqualifizierte Mitarbeiter böten ein gewaltiges Potenzial für „Made in Germany". In den zurückliegenden 100 Jahren sei die Milchindustrie ein verlässlicher Abnehmer und Vermarkter gewesen und habe damit die Voraussetzungen für den Erfolg der Land- und Ernährungswirtschaft geschaffen.
