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4. Forum Milch NRW

Unser Bild zeigt von links: Hans-Peter Bierwirth, BUBI Frischdienst, Hans Stöcker, LV Milch NRW, Andreas Lillig, EU-Kommission, und Rudolf Heidhues, LV Milch NRW (Foto: mi)

Das diesjährige, mittlerweile 4. Forum Milch NRW stand am 9. September in Werl unter dem Motto Milchwirtschaft zwischen Globalisierung und Regionalität. Dementsprechend sollte auch die Auswahl, so der Vorsitzende der Landesvereinigung der Milchwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, Hans Stöcker, der Referenten das Spannungsfeld widerspiegeln, in dem der Markt sich befindet.

Erwartungen der Kommission
Andreas Lillig, in der EU-Kommission, Generaldirektion Landwirtschaft, zuständig für die Direktzahlungen, ging auf näher und noch etwas weiter weg liegende Entwicklungen im Milchmarkt ein. Der Einschätzung der Kommission zufolge wird die Quote bis zum Auslaufen in 2015 insgesamt nicht mehr ausgeschöpft werden. Unter der Annahme, dass die Welthandelspartner die WTO-Abmachungen einhalten und die Wirtschaft sich weiter erholt, ergeben sich vor allem für den EU-Käsemarkt auf mittlere Sicht gute Perspektiven mit steigender Herstellung (auf ca. 9,5 Mio. t) und auf über 9 Mio. t wachsendem Verbrauch in der EU. Die Käseexporte aus der EU dürften ansteigen, das Plus wird von steigender Kaufkraft in den Abnehmerländern getragen. Bei Butter dürften die Nachfrage stagnieren und die Exporte ab 2011 sinken, so die Einschätzung in Brüssel. Bei MMP wird die Produktion deutlich eingeschränkt, bei konstanter Binnennachfrage werden die Exporte ebenfalls sinken. Der Lagerbestand aus 2009 wird, so Lillig, die Preiserholung bei Milcheiweiß verzögern.
Lillig schilderte die bekannten Empfehlungen der High Level Group, die die Kommission bis Ende des Jahres in ein Vorschlagspaket für den Ministerrat umsetzen will. Insgesamt sei die Gemeinsame Agrarpolitik modern und zielorientiert – Lillig sprach von nun zu 87 % entkoppelten Subventionen, höherer Verantwortlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft, der Stärkung der ländl. Entwicklungspolitik und einem „Vereinfachungsprozess". Bei den Betriebsprämien werde die Entkopplung in jedem Fall fortgesetzt und die GAP werde sicher „gemeinsam" bleiben. Brüssel bleibt bei der Folgerung, dass die Direktzahlungen einkommenswichtig sind (bei Milch über 30 % des Hofeinkommens) – eine gleichmäßige Verteilung sie nicht unbedingt auch eine gerechte Verteilung.

Regionalkonzept
Hans-Peter Bierwirth vom BUBI-Frischdienst schilderte das Regionalkonzept „Die faire Milch aus dem Münsterland", das vor Jahresfrist gestartet ist. Die ausdrücklich zur Absetzung gegen ESL-Produkte konventionell pasteurisierte Konsummilch wird bei der Molkerei Wiesehoff produziert und hat den beteiligten Milcherzeugern über den Mehrpreis pro Liter in Jahresfrist 1 Mio. € zusätzliches Milchgeld gebracht.



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