Angesichts höherer Milchpreise sowie explodierender Kosten für Kunststoff und Logistik warnt Lactalis, dass seine Kosten in diesem Jahr um 15% steigen werden, was sich auf die Preise in den Regalen auswirken wird. “Es gibt eine Krise bei allen Produktionskosten, ob es sich um Rohstoffe, Verpackung oder Logistik handelt, die wir gezwungen sind, auf die Verbraucher abzuwälzen”, erklärte der Chef des Familienkonzerns, Emmanuel Besnier, bei der Vorstellung der Jahresergebnisse gegenüber der Nachrichtenagentur AFP. Lactalis, der weltweit größte Molkereikonzern (270 Produktionsstätten in 52 Ländern und 85.500 Beschäftigte), der unter anderem die Marken Président, Galbani und Parmalat führt, rechnet mit insgesamt 3 Mrd. € an zusätzlichen Belastungen.
Der Umsatz des Konzerns, der insbesondere durch die zum Jahresende erfolgte Integration der Käsereien Leerdammer in den Niederlanden und Kraft in den USA erhöht wurde, stieg um 4,2 % auf 22 Mrd. €. Das Unternehmen konnte die gestiegenen Kosten jedoch nicht sofort an die Kunden weitergeben, das operative Ergebnis ging leicht auf 1,17 Mrd. € zurück. Der Nettogewinn stieg um 4% auf 445 Mio. €.
Nach den großen Übernahmen sind die Schulden um etwa ein Drittel auf 7 Mrd. € angestiegen. Lactalis wird lt. Besnier in den nächsten Jahren etwas weniger Übernahmen tätigen und seine Positionen in den Ländern konsolidieren, in denen das Unternehmen bereits präsent ist.