Im vergangenen Jahr haben 284 Mitglieder von FrieslandCampina zu einer anderen Molkerei gewechselt. Dies geht aus Zahlen der Dutch Milk Foundation (DMF) hervor. Die 248 Bauern haben von dem Abfindungsprogramm Gebrauch gemacht, das nach der Fusion von Friesland Foods und Campina im Jahr 2008 eingerichtet wurde.
Die Europäische Kommission genehmigte den Zusammenschluss seinerzeit unter der Bedingung, dass das fusionierte Unternehmen 1,2 Milliarden Kilo Milch für Dritte bereitstellt. In der Zwischenzeit sind 69 % der 1,2 Milliarden Kilo Milch durch den Austritt von Mitgliedern verloren gegangen, die jeweils 5 € pro 100 Kilo Milch und das Kapital, das auf ihren Namen lief, mitnahmen.
Noch nie sind so viele Mitglieder auf einmal ausgetreten wie in 2021, indem sie das Ausreisesystem in Anspruch genommen haben. Der Vorstandsvorsitzende von FrieslandCampina, Hein Schumacher, äußerte sich bereits im September letzten Jahres besorgt über die große Zahl der ausscheidenden Mitglieder. Zu diesem Zeitpunkt kündigten 239 Mitglieder, die 272 Millionen Kilo Milch vertraten. Im Zeitraum vom 1. Juli 2021 bis zum 1. Juli 2022 erhielt DMF 282 Anträge auf Abfindung, 13 Anträge aus dem vorangegangenen Zeitraum waren noch in Bearbeitung. Von den 295 Anträgen wurden 284 bewilligt, einer abgelehnt, einer vom Antragsteller zurückgezogen neun Anträge sind noch anhängig.
Damit beläuft sich die Gesamtzahl der in den letzten 13 Jahren eingegangenen Anträge auf 757. Von den 757 Anträgen wurden 724 bewilligt, 24 wurden abgelehnt oder vom Antragsteller zurückgezogen und neun befinden sich noch in Bearbeitung.
Anfänglich wurde das Abfindungssystem von den Mitgliedern nur in begrenztem Umfang in Anspruch genommen. In den ersten beiden Jahren waren es kaum 50 Mitglieder. Danach stieg die jährliche Zahl der Mitglieder von 70 auf knapp 100 pro Jahr. Zwischen dem 1. Juli 2018 und dem 1. Juli 2019 legte die Zahl der Austritte rasch auf 230 zu.
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