Die britischen Einzelhändler wurden gewarnt, dass es in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 zu ähnlichen Engpässen bei Milch wie bei Eiern kommen könnte, wenn die Erzeugerpreise weiter fallen. Experten wie AHDB, Rabobank und Kite Consulting gehen davon aus, dass die Preise für Milchprodukte in diesem Jahr zurückgehen werden, da die weltweite Nachfrage einbricht und die Produktion in Europa und den USA voraussichtlich steigt. Dies hat bereits zu einem starken Rückgang der Terminkontraktpreise für Milch geführt.
Führende Milchverarbeiter wie Freshways, Arla und andere haben als Reaktion auf diese negative Marktstimmung die Ab-Hof-Milchpreise für den Jahresbeginn bereits um bis zu 3 ppl auf 47 ppl (im Fall von Freshways) gesenkt, während Müller letzte Woche ankündigte, seinen Preis um 1 ppl auf 47 ppl für die Landwirte zu senken, die am Müller Advantage-Programm teilnehmen.
The Grocer geht davon aus, dass einige Einzelhändler bereits versuchen, den Preis für Milch und andere Molkereiprodukte zu senken und die Einsparungen an die Kunden weiterzugeben.
Da die Produktionskosten in diesem Jahr aufgrund der anhaltend hohen Kosten für Futtermittel und Treibstoff bei etwa 45 Pence pro Liter liegen werden, warnte John Allen von Kite Consulting, dass jede größere Senkung des Milchpreises den Rohstoffmarkt zum Einsturz bringen könnte. Versorgungssicherheit in einer derart volatilen Rohstofflandschaft sei eine der wichtigsten Herausforderungen für den Sektor im Jahr 2023.
Die Ab-Hof-Milchpreise erreichten im Jahr 2022 im UK aufgrund ein Rekordniveau. Laut Defra-Daten lag der durchschnittliche Milchpreis im Vereinigten Königreich im Oktober bei 50,44 Pence pro Liter und damit 54,4 % über dem Vorjahreswert und 59,1 % über dem Fünfjahresdurchschnitt.
Diese Erhöhungen führten im vergangenen Jahr zu einem starken Anstieg der Einzelhandelspreise in der gesamten Milchkategorie (insbesondere bei Konsummilch).
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