Friesland Campina DMV und Nutrifeed in Veghel
Bildquelle: Pressfoto FrieslandCampina
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Mitgliederkapital wird neu strukturiert

Kreditrating-Agenturen bewerten den Eigenkapitalwert von FrieslandCampina unterschiedlich. FrieslandCampina verfügt über ein Eigenkapital von mehr als 3,7 Mrd. € bei einer Bilanzsumme von knapp 9,1 Mrd. €. Von diesem Eigenkapital befinden sich 1,5 Mrd. € in den Rücklagen, 1,6 Milliarden Euro liegen in Form von Mitgliederobligationen vor. Diese werden pro Jahr mit 48 Mio. € verzinst. Die Rating-Agenturen betrachten dies als “Vorzugsdividende”. Eine solche vertraglich vereinbarte Zahlung schränke den Handlungsspielraum des Unternehmens stärker ein als die nicht gebundene Gewinnausschüttung an die Landwirte, die 2019 doppelt so hoch war.

 

Bevorzugte Option für den Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung ist, dass die Mitgliederobligationen in Zertifikate umgewandelt werden, da sie keine festen jährlichen Kosten  verursachen. Die Dividendenzahlung ist dann nicht obligatorisch und die Zertifikate können im Wert schwanken.

 

Alle Obligationen befinden sich in den Händen von Mitgliedern und ehemaligen Mitgliedern der Genossenschaft FrieslandCampina und können nur von diesen erworben werden. Feste Mitgliederobligationen sind an die Milchlieferung gekoppelt. Sie werden bei Beendigung der Mitgliedschaft automatisch in kostenlose Mitgliederobligationen umgewandelt. Nur diese sind zwischen den Mitgliedern sechs Mal pro Jahr an einem Handelstag handelbar. Die Inhaber erhalten einen Zinssatz auf die Anleihen von etwa 3% pro Jahr (6-Monats-Euribor plus 3,25% Aufschlag).

 

Am 1. Januar 2020 standen 873 Mio. € in festen und 667 Mio. € an freien Mitgliederobligationen in den Büchern. Davon entfielen 384 Mio. € auf nicht mehr aktive Milchbauern, 241 Mio. € auf aktive Milchbauern und 42 Mio. € auf die Rabobank. Die Rabobank ist der Vermittler und Liquiditätsgeber Sie kauft bis zu 50 Millionen Euro in Anleihen, wenn das Angebot an Anleihen die Nachfrage der Mitglieder übersteigt. Ab 2021 wird die Transaktionsplattform auf den Finanzdienstleister Captin verlagert. Die Rabobank wird weiterhin als Liquiditätsgeber fungieren.

 

Finanzvorstand Jaska de Bakker betont, dass Rechte aus der Vergangenheit respektiert werden. Das bedeutet, dass nicht am Wert der Mitgliederobligationen gerüttelt wird, sondern vielmehr neue Instrumente und Wachstumsmodelle in Betracht gezogen werden, um ein System zu schaffen, das für die nächsten 10, 20, 30 Jahre robust ist. Im Dezember, wahrscheinlich nach dem letzten Handelstag dieses Jahres, soll eine Entscheidung über die Richtung vom Vorstand und Mitgliederrat getroffen werden. Diese wird dann im ersten Halbjahr 2021 ausgearbeitet, die Entscheidung wird im Juni 2021 getroffen, und die Einführung eines neuen Finanzierungssystems wird 2022 erfolgen.

 

Foto: Werk Veghel, FrieslandCampina

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