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100 Jahre Milchindustrie-Verband

Dr. Karl-Heinz Engel (Foto: moproweb), Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes (MIV), erklärte am 19. Oktober in Berlin anlässlich der 100-Jahres-Feier , dass sich an der Grundaufgabe der Mitgliedsunternehmen, nämlich Milch haltbar zu machen, nichts geändert habe. In der Milchbranche, so Engel, gehe es immer um Ernährung und in der Vergangenheit sehr häufig um Ernährungssicherheit, was allzu oft vergessen wird.

 

Das letzte Jahrhundert war mehrfach von Ernährungskrisen betroffen und auch die EG war bis Ende der 80er Jahre geprägt vom Gedanken der Versorgungssicherheit. Engel: „Nach zumindest im deut-schen Osten fast 100 Jahren Planwirtschaft in der Milchindustrie wissen wir heute, dass eine soziale Wirtschaftsordnung wohl, eine sozialistische aber nicht funktioniert". Genau dies setze die EU nun konsequent um, indem sie sich dem Weltmarkt öffnet.

Die Branche bewege sich heute in einem freien, globalisierten Markt. „Unsere Wettbewerber sind längst nicht mehr nur die Molkereien im Deutschland oder Europa, wir stehen in unmittelbarer Konkurrenz zu Unternehmen aus anderen Erdteilen, zu Unternehmen auf der anderen Seite der Welt. Im Gegensatz zu 1912 gibt kein lokales Geschäft mehr, sondern alle Milchmärkte sind nun global vernetzt", erklärte Engel.

Wie Engel weiter ausführte, befasse sich die Milchindustrie schon immer mit Innovation zum Nutzen der Verbraucher und der Milcherzeuger. Heute sei die Branche mehr denn je auf Innovation angewiesen und die Vermarktungsleistung der Branche sei vielleicht schon die wichtigste Leistung, die sie erbringt.

Inzwischen gelte auch ein hohes Maß an öffentlicher Aufmerksamkeit dem Tun und den Produkten der Milchwirtschaft. Dies gehe aus von einer aufgeklärten, informierten Gesellschaft, deren Bewusstsein für Unrechtes und auch Unliebsames gewaltig gewachsen ist. „Wir mögen uns beklagen, dass Informationen zuweilen falsch oder verfälscht sind, andererseits haben wir heute auch wesentlich bessere Möglichkeiten die Öffentlichkeit über uns zu informieren. So sind es mehr die Verbraucher, als die Märkte, die Politik und die Administration, die über die Performance der Branche entscheiden", stellte Engel fest. Nachhaltigkeit sei ‚conditio sine qua non‘ : 100 Jahre nachhaltige Existenz einer industrialisierten Milchwirtschaft sprächen für sich.

Da Verbände von Menschen gestaltet werden, erinnerte Engel an Persönlichkeiten, die den Verband besonders geprägt haben: Toni Meggle, Dr. Manfred Tag, Eberhard Hetzner, Dr. Antonius Nienhaus und Eckhard Heuser, der in den letzten Jahren in Berlin das „Haus der Milch", das Verbände-Kompetenzzentrum der deutschen Milchwirtschaft, ausgebaut und weiterentwickelt hat.

Der MIV ist als eingetragener Verein demokratisch aufgebaut. 100 Jahre haben bewiesen, so Engel, dass dieser Aufbau funktioniert. Der Schlüssel zum Erfolg liege in der Freiwilligkeit: Ca. 95% der deutschen Milch sind im MIV vertreten, alle großen Firmen der Milchwirtschaft aus Deutschland, aber auch aus dem benachbarten Ausland sind integriert.

 

Aber das Verbandsumfeld habe sich gewandelt: Heute stünden Verbände untereinander im Wettbewerb, müssten sich aber auch behaupten gegenüber Leistungen von anderen Dienstleistern wie PR-Büros oder Anwälten. Engel: „Das gelingt uns immer wieder und soll auch in Zukunft täglich bewiesen werden". Der MIV sei das beste Beispiel dafür, dass auch in der Marktwirtschaft Wettbewerber gemeinsam handeln können. In diesem Zusammenhang verwies Engel auf die Wandlungsfähigkeit des Verbandes, die er in 100 Jahren bewiesen hat. Eine gemeinsame Interessenvertretung wurde schon vor 100 Jahren als überaus wichtig empfunden. Daran habe sich bis heute nichts geändert, das gemeinsame Sprachrohr MIV sei in seiner Bedeutung für die Branche sogar noch gewachsen.

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