Die Divergenzen, die sich zwischen den Preisen einiger Milchprodukte in der EU und im Vereinigten Königreich gebildet hatten, haben sich wieder angenähert. Bei Butter hat sich der Mehrpreis, den das EU-Produkt während des Sommers gehalten hatte, in den letzten beiden Monaten (August und September) erheblich verringert, während das Vereinigte Königreich bei Magermilchpulver seinen Preisvorsprung verloren und dann wieder gewonnen hat.
In den letzten zwei Jahren hatten sich die Butterpreise in der EU und im Vereinigten Königreich in Pfund Sterling eng aneinander angeglichen. Im Mai 2021 machten die EU-Preise jedoch einen Sprung nach vorne und lagen zwischen Mai und Juli durchschnittlich 176 GBP/Tonne über dem britischen Preis. Dieser Abstand halbierte sich im August und blieb im September konstant, da die Preise in beiden Regionen stiegen.
Die MMP-Preise in der EU und im Vereinigten Königreich haben sich in Pfund Sterling sogar noch stärker angeglichen als die Butterpreise. Obwohl sich im Frühsommer eine ähnliche Preislücke auftat, erreichte sie im Juni mit einem Aufschlag von 66 Pfund pro Tonne für EU-Erzeugnisse ihren Höhepunkt. Im August hatte sich dieser Abstand auf nur noch 6 Pfund pro Tonne verringert, obwohl er sich im September wieder auf 25 Pfund pro Tonne vergrößerte.
Als die Übergangszeit für den EU-Austritt Anfang 2021 endete, gab es Befürchtungen, dass die neuen Handelsvorschriften britische Produkte zu einem Preisnachlass gegenüber der EU führen könnten, um den zusätzlichen Kosten und Vorschriften Rechnung zu tragen. Auf der oberflächlichen Ebene der Gesamtdurchschnittswerte scheint sich dies nicht bewahrheitet zu haben. Allerdings wirken sich die zusätzlichen Kosten wahrscheinlich immer noch auf einzelne Unternehmen aus, was die Gewinnspannen schmälern könnte.
