Die Europäische Kommission geht von einem weiterhin ruhigen Milchmarkt aus. Die europäische Milcherzeugung wird in den Jahren 2018 und 2019 nur sehr gedämpft und langsamer wachsen als erwartet. Laut Generaldirektion Landwirtschaft beträgt das Produktionswachstum in diesem Jahr 0,8%. Nächstes Jahr wird das Wachstum voraussichtlich nur ein Bruchteil höher sein. Nur in Irland und Polen wird in diesem Jahr mehr produziert als in den Vorjahren. Die Produktion in Süd- und Südosteuropa bleibt einigermaßen stabil. Vor allem die skandinavischen Länder sind von der Dürre- und Raufutterknappheit betroffen.
Das Wachstum im Jahr 2018 ist hauptsächlich auf die Milchproduktion in den ersten beiden Quartalen zurückzuführen. Dann kam die Dürre in weiten Teilen der EU. Für das kommende Jahr beginnt das Produktionswachstum erst ab dem zweiten Quartal. Dies liegt daran, dass mehr Kühe kalben und neues Gras für die Milchkühe verfügbar ist. Bis einschließlich des ersten Quartals wird Raufutterknappheit herrschen.
Im Herbst werden die Exporte geringer als im Sommer ausfallen. Lediglich der Export von Joghurt dürfte leicht zunehmen. Der Export von Vollmilchpulver könnte um 10% und der von Butter 5% gegenüber dem Vorjahr sinken.
Ein Magermilchpulver-Export von 896.000 Tonnen wird für das gesamte Jahr 2018 erwartet. Das wäre ein Rekord und 4% mehr als im letzten Jahr. In diesem Jahr werden schätzungsweise 165.000 Tonnen aus den Lagern zurück auf den Markt gebracht. Die Kommission hält dann noch rund 210.000 Tonnen MMP. Das Ziel ist es, diese Menge im nächsten Jahr vollständig abzubauen, wie ein Vertreter der Kommission letzte Woche bei einem Eucolait Treffen erklärte.