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„Weltmarkt auf dem Rücken der Erzeuger“

Der europäische Milchindustrieverband (EDA) warnt vor einer Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien in der Milcherzeugung und pocht auf den Wettbewerb. Dies kommentiert  MEG Milch Board, größte deutsche Milcherzeugergemeinschaft, so:

„Die Äußerung von EDA-Generalsekretär Joop Kleibeuker, die Quoten müssten verschwinden, alles andere schwäche nur die Stellung der EU-Milchwirtschaft am Weltmarkt; zeigt, dass hier nach wie vor auf billige Masse gesetzt wird, die am Weltmarkt abgesetzt werden soll. Aber dort trifft das steigende EU-Angebot auf ein ebenfalls durch Mengenausweitung steigendes Angebot aus Milcherzeugerregionen wie Neuseeland, Australien, Südamerika und den USA. Zunehmend dehnen auch klassische Importländer wie beispielsweise China ihre eigene Milchproduktion aus. Mit den so entstehenden Weltmarktpreisen kann die Milchproduktion in Europa nicht mithalten.
Bis jetzt hat dieser Wettbewerb auf dem Weltmarkt den Milcherzeugern in der EU denn auch keine auskömmlichen Erzeugerpreise beschert. Verschärft wird der massive Preisdruck noch durch weiter steigende Preise für Futtermittel.
Der EU-Rechnungshof empfiehlt eine Mengenanpassung an den EU-Bedarf schon seit 2009, weil ein solchermaßen ausgewogener Markt den Steuerzahler am Ende weniger kostet als mit Steuergeldern geförderte Versicherungsprogramme und Sicherheitsnetze.
Auch die Mehrheit für einen Quotenausstieg im EU-Parlament schwindet. In den Abstimmungen der letzten drei Jahre zur Abschaffung der Milchquoten ist die Mehrheit für eine Quotenabschaffung bei jedem Male bedeutend kleiner geworden.
Wir brauchen angepasste Mengen und eine stärkere Marktmacht für Erzeuger. Bis Erzeugerorganisationen aber eine ausreichende Struktur und Marktmacht entwickelt haben, um Marktregeln aushandeln zu können, muss ein Mindestmaß an Planungssicherheit für Erzeuger mit Hilfe angepasster Marktordnungen gewährleistet werden.
Der Vorschlag einer „Ausfallsentschädigung" für freiwilligen Produktionsverzicht, den Agrarkommissar Ciolos selbst schon ins Spiel brachte und der nicht nur vom EU-Parlament sondern auch von sechs Bundesländern in Deutschland für durchaus prüfbar gehalten wird, zeigt daher aus Sicht der MEG Milch Board durchaus die richtige Richtung auf."

 

 

 

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