Der aktuelle Bericht „Rabobank’s Dairy Quarterly Q2“ stellt fest, dass die weltweiten Mopro-Erlöse im 2. Quartal als Folge höherer Milcherzeugung und reduzierter Bestellungen aus China um 10-20% nachgaben. Dies setzte Rohstoff frei und machte Rationierungsstrategien im Absatzbereich entbehrlich.
Rabobank Analyst Tim Hunt zufolge sind die Erlöse unter das mittelfristig als nachhaltig geltende Preisniveau gesunken. In der zweiten Hälfte des laufenden Jahres wird die Milcherzeugung aber weniger deutlich wachsen, weil die geringeren Erlöse an die Erzeuger weitergegeben werden. Zudem wird der Verbrauch in den Exportregionen als Ergebnis steigender Einkommen, sinkender Preise auf Handelsstufe und Mehrbeschäftigung langsam wachsen. Bis Ende des Jahres und noch ins nächste Jahr hinein wird von der Rabobank jedoch keine deutliche Verbesserung der Erlöse erwartet, da China zunächst seine Lagerbestände ebenso aufbrauchen muss wie die übrigen Abnehmer sich durch die im 1. Halbjahr gesteigerte Produktion „essen“ müssen. Ein Unsicherheitsfaktor ist ein sich möglicherweise bildender El Niño Effekt, der die Milcherzeugung in Australien und Argentinien negativ beeinflussen kann.
Für die EU erwartet die Rabobank deutlich weniger exportierbare Überschüsse im 2. Halbjahr. In den USA dürfte in den nächsten Monaten ein deutlicher Preisverfall im Binnenmarkt bevorstehen, während Neuseeland noch höhere Exportmengen auf den Weltmarkt drücken wird. In Argentinien dürfte die Erzeugung im 2. HJ unter das Vorjahresniveau sinken.