Die Rabobank geht davon aus, dass sich die Erholung der Erlöse im Welt-Milchmarkt ggü. der letzten Quartalsprognose um ein weiteres Vierteljahr verschieben wird. Grund dafür ist die noch immer hohe Milcherzeugung, die die aktuelle Nachfrage übersteigt. Lt. Rabobank kommen jetzt aber langsam die Signale im Markt an, dass es zu viel Milch gibt. Rabobank-Strategist Tim Hunt glaubt, dass es erst spät im laufenden Jahr eine Erholung der Preise geben wird.
Der relative starke Anstieg der Erlöse für Commodities im 1. Quartal hat sich im 2. Quartal umgekehrt. In den drei Monaten bis Juni sind die Preise um 20 – 30% gefallen. Die Marktlage hatte im ersten Vierteljahr die Preisentwicklung nicht gestützt, im zweiten Quartal hat sich der Markt noch verschlechtert. Nach einem marginalen Rückgang in Q1 ist die Produktion in den weltweit wichtigsten Exportregionen über das Niveau des Vorjahres gestiegen. Trotzdem andere Länder als China und Russland mehr Ware kauften als bisher, kam es zum Aufbau von hohen Beständen bei den Käufern und nun auch zu wachsenden Vorräten bei den Herstellern. Die Preise in US-Dollar werden weit in das 2. Halbjahr unter Druck bleiben, da der Produktionszuwachs die Nachfrage übersteigt und China sich neu aufstellt bzw. die anderen Käufer den Aufbau von Beständen stoppen.
Die Erlöse werden Ende 2015/Anfang 2016 sich zu erholen beginnen, sobald sich die chinesischen Importe stabilisieren und zusätzliche Nachfrage durch niedrige Preise entfacht wird. Die Schnelligkeit einer Markterholung wird durch vorhandene Bestände gebremst, erst im Q2 2016 ist mit höheren Preisen zu rechnen, so die Rabobank.