Der französische Präsident Macron will das Preisfindungssystem in Frankreich ändern. Bisher treten dort wie wohl überall nur Hersteller und Händler in Verhandlungen ein. Macron will, dass alsbald die Landwirte als erste in der Kette Preisforderungen stellen können. Daneben will Frankreich den Mindestpreis für bestimmte Lebensmittel im Handel anheben. Damit reagiert die Politik auf einen seit Jahren anhaltenden Preiskrieg im französischen Handel, der die Margen für Verarbeiter und auch die Einkommen der Bauern deutlich verringert hat. Laut der Versicherungsfirma MSA soll ein Drittel der Landwirte in Frankreich im letzten Jahr weniger als 350 €/Monat verdient haben. Macron machte in einer Ansprache am 11. Oktober auf dem Großmarkt Rungis deutlich, dass es keinen Blankoscheck für die Erzeuger geben wird. Vielmehr müssten Mehrpreise durch Qualität, Effizienz und eigenen Organisationsgrad gerechtfertigt werden.
Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Handel in Frankreich die Preise für bestimmte Lebensmittel um vielleicht 10% anhebt, im Gegenzug aber Preise bei Produkten mit guten Margen reduzieren wird. Zudem ist nicht klar, wie Macron seine Vorstellungen am Ende durchsetzen könnte.
 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
								 
															 
								 
								 
											 
															 
															 
															 
															 
															 
															 
															 
															 
															 
								