Auf der diesjährigen Dairy Industry Newsletter Conference widmete sich Prof. Holger Thiele, Kiel, am 19. Mai in London erneut dem Thema Risikoabsicherung. Laut Thiele sollten keine Fragen mehr wie „Es ist zu wenig Liquidität im Milchfuturesmarkt“ oder „Alles Spekualtion“ gestellt, sondern vielmehr die Möglichkeiten genutzt werden, die die Warentermingeschäfte heute schon eröffnen. Darunter fallen aktuelle Informationen über die Markteinschätzung, aber auch das Generieren von Argumenten für Verkaufsverhandlungen. Das ife Institut publiziert auf seiner Website täglich einen Börsenmilchwert auf Basis der Futures für MMP und Butter. Dieser liegt für Ende des Jahres bei 26 Cent.
Zur Absicherung der Erzeuger hält Thiele einen auf die Futures indexierten Milchpreis für geeignet. Anders als A/B Quoten, bei denen man Probleme mit der Festsetzung der A-Menge bekommt, oder eine Rückführung der Milchanlieferung gegen Entschädigung, deren Preiseffekt wegen der Preiselastizität für Milch nahezu nicht gegeben ist (bei einer Reduzierung der Milchmengen um 2% würde sich allenfalls ein Plus von 0,5% für den Milchpreis ergeben).
