Die deutschen Milcherzeuger haben ihre Milchanlieferungen in 2013 mit voraussichtlich 30,3 Mio. t erneut ausgedehnt und damit ein Rekordergebnis erzielt. Gleichzeitig sind die Preise für Milch und Milchprodukte in 2013 zum Teil deutlich gestiegen. „Treiber für den Preisanstieg waren gute Exportmöglichkeiten zu deutlich höheren Preisen auf den Weltmarkt, dort konnten teilweise deutlich bessere Verwertungen erzielt werden“, berichtet Dr. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes, im Rahmen der Grünen Woche in Berlin. Die gute Exportsituation lasse sich zum Einen auf eine stark wachsende Nachfrage aus Asien und zum Anderen auf witterungsbedingte Angebotsausfälle wie in Neuseeland zurückführen. Für die deutsche Milchwirtschaft war in 2013 vor allem die Ausfuhr von Käse eine tragende Säule des Auslandsgeschäfts und dürfte wieder eine neue Rekordmarke erreicht haben, so der MIV.
Die Milcherzeuger bereiten sich schon auf den Ausstieg aus der Quote zum 31.03.2015 vor und werden die Quote in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal überliefern, so dass damit aber auch Strafzahlungen auf die deutschen Milcherzeuger zukommen können. „Im Jahr 2013 hat es mit im Mittel etwa 37,50 Cent/ kg Milch netto (4,0 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) einen neuen Rekordmilchpreis gegeben“, wie Dr. Engel erläutert und ergänzt, „dass sich durch gleichzeitig sinkende Kosten bei der Milchproduktion die wirtschaftliche Lage für die deutschen Milcherzeuger gegenüber den Vorjahren deutlich verbessert hat. Geld bleibt auf den Höfen und das ist nach schwierigen Jahren auch gut so“. Die höheren Erzeugerpreise ließen sich auf die durch die Molkereien am Markt erwirtschafteten besseren Preise für Milch und Milchprodukte zurückführen.
„Auch für das Jahr 2014 sind die Aussichten für den Milchmarkt zunächst günstig“, so der Verband und führt weiter aus, „dass für die ersten Monate bereits eine Vielzahl von Kontrakten zu stabilen Preisen geschlossen sind, die eine zunächst zufriedenstellende Erlössituation erwarten lassen“. Dies wird die Milcherzeugung aller Voraussicht nach weiter stimulieren. Jedoch steigen vielfach auch die Anforderungen an die Molkereien zu Themen wie Qualität und Nachhaltigkeit oder Anforderungen aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Leider verursacht dies höhere Kosten, die die Wertschöpfungskette belasten können. Dr. Engel: „Wie uns die Vergangenheit lehrt, sollte man sich daher nicht zu sicher fühlen, da der Markt immer ein Stück unberechenbar ist und witterungsbedingte Produktionseinbrüche oder eine politische/wirtschaftliche Krise unerwartete Änderungen herbeiführen können“.
Aus Sicht des MIV ist – mit regionalen Unterschieden – nach 2015 nur mit einer Steigerung der Milchmenge von 1,5 – 2% zu rechnen. Für eine ungebremste Expansion der Erzeugung gebe es keine Anhaltspunkte, außerdem würden dann ggf. die Milchpreise und parallel die Flächenpreise als Regulativ wirken.