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Minister Schmidt bricht eine Lanze für den Markt

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CDU; Foto: mi) brach am 12. März in Berlin auf dem 6. Berliner Milchforum (organisiert vom Milchindustrie-Verband und dem Dt. Bauernverband) eine Lanze für den Markt. 18 Tage vor Auslaufen der Quotenregelung sprach Schmidt von einem historischen Paradigmenwechsel in der Politik. Die Quote habe nicht erfüllt, was man sich von ihr versprochen hatte: heute wirtschaften verglichen mit 1984, dem Jahr der Einführung der Kontingentierung, nur noch 20% der Milcherzeuger und die Quote konnte auch die enormen Fluktuationen des Milchpreises nicht abfedern. Parallel wurden die Erzeuger mit hohen Abgaben belastet. „Wenn der Staat es macht, geht es meistens schief“, so lautete die Bewertung Schmidts für die Milchquote. In diesem Zusammenhang erteilte der Minister Ideen von einem freiwilligen Milchmengen-Management eine deutliche Absage – sie seien nicht attraktiv genug, um eine echte Alternative zu bieten, außerdem seien für ein solches Konzept ausschließlich die Marktpartner in den Regionen zuständig. Sache des Staates sei es ausschließlich, Leitplanken einzuziehen und ein für Extremfälle ausreichendes Sicherheitsnetz zu stellen.

Mit ca. 450 Teilnehmern ist das 6. Berliner Milchforum das Milchevent DES Jahres (Foto: mi)

In Zukunft werde allein der Markt mit seinen Preisen den einzigen Indikator für eine Mengensteuerung geben, sagte Schmidt. Zwar sei auf Sicht nicht mehr mit so extremen Preisausschlägen wie 2009 zu rechnen, doch bleibe die Preisvolatilität ständiger Begleiter der Branche. Dass es evtl. keine so großen Preisfluktuationen wie in der jüngsten Vergangenheit mehr geben wird, begründete der Politiker damit, dass das Weltmarktvolumen zunehmend größer wird. Aktuell scheinen die Preise bereits wieder ihren Boden gefunden zu haben, auch die EU-Kommission rechne mit einem Milchpreisdurchschnitt von 35 Cent für die kommende Dekade, erklärte Schmidt. Hier stellte der Landwirtschaftsminister besonders die Bedeutung des Exports heraus. 2014 gingen deutsche Mopro im Wert von 8,5 Mrd. € in die EU, weitere 1,5 Mrd. € wurden im Drittlandexport erwirtschaftet. Insgesamt wurden von Deutschland 18 Mio.t Milchäquivalent ausgeführt, und trotz des Russlandembargos wurde Käse im Wert von 3,8 Mrd. € exportiert. Bei MMP gab es mit einer Exportsteigerung um 69% im letzten Jahr sogar einen neuen Rekord.

Er, so Schmidt, vertraue für die Zukunft auf den Markt und die Vernunft der Erzeuger, Verarbeiter und Händler. Deutsche Produkte zeichneten sich durch hohe Qualität aus und seien international wettbewerbsfähig. Bei der jungen Generation der Landwirte herrsche sogar ein wahrer Wettbewerbshunger …

 

 

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