Der DBV sieht sich durch die Einigung zur Neuausrichtung der
Milchmarktordnung bestätigt. „Wir werden kein neues staatliches Instrument zur
Milchmengensteuerung bekommen, die ‚Quote light’ ist endgültig vom Tisch“,
wertete DBV-Vizepräsident Udo Folgart den gefundenen Kompromiss. Laut ersten
vorliegenden Kompromisspapieren fand der sog. Dantin-Vorschlag keine Anwendung.
Dieser sah vor, steigende Milchanlieferungen sanktionieren zu können. Skeptisch
beurteilt der Bauernverband die getroffenen Absprachen für
Branchenorganisationen, die z.B. Regelungen der Vertragsgestaltung auch für
Nicht-Mitglieder als allgemeinverbindlich erklären können. Weiter ungeklärt sei,
ob das Europäsche Parlament ein Mitspracherecht bei der Festlegung der
Intervention erhalten soll oder ob dieses weiterhin allein beim Rat nach
Vorschlag der Europäischen Kommission verbleibt. Fazit des DBV: „Der Holzweg
zurück in die achtziger Jahre mit Milchseen und Butterbergen konnte zwar
verlassen werden, der Kurs in Richtung Markt wurde allerdings nicht gestärkt.“