Die SalzburgMilch verfolgt nach einer 2015 beschlossenen strategischen Neuausrichtung eine Differenzierungsstrategie. Diese äußert sich unter anderem in einer Forcierung der Tiergesundheit in den Herden, die das Unternehmen mit Milch versorgen. Österreichs drittgrößte Molkerei hat für die Ausarbeitung entsprechender Statuten die Wissenschaft, aber auch den WWF ins Boot genommen. Ziel ist es, die Nutzungsdauer der Milchkühe zu erhöhen, weniger Medikamente in der Milcherzeugung einzusetzen, die Erzeugerbetriebe effizienter zu machen und dabei auch einen fairen Milchpreis zu erwirtschaften.
Dieser Milchpreis lag 2017, so SalzburgMilch-Geschäftsführer Christian Leeb (Foto: molkerei-industrie) am 20. Februar auf dem von der Lebensmittel Zeitung organisierten Molkereikongress 2018 in München, um 7 Cent höher als der österreichische Schnitt für konventionelle Milch. Das Unternehmen erfasst und verarbeitet inzwischen sieben Milchsorten und will sich weiterhin vom Wettbewerb differenzieren.
Leeb kam bei der Schilderung des Tiergesundheitsstandards seines Unternehmens unter anderem darauf zu sprechen, dass in Zeiten von Smartphones und sozialen Medien auch die Bauern (bzw. deren Agieren) direkte Botschafter des Unternehmens sind und zu dessen Image bewusst beitragen müssen.
Ein Leuchtturmprojekt hat die SalzburgMilch mit der „Reine Lungauer“ gestartet. Dieses basiert auf im Biosphärenreservat Lungau produzierter Milch, die aus extensiver Haltung kommt und bei deren Erzeugung regionale Stoffkreisläufe gelten (d.h. es darf Futter nur aus der unmittelbaren Region bezogen werden). Die Milchleistung bei den beteiligten Höfen ist in der Folge um 30% reduziert. Damit die sämtlich über 1.000 Höhenmeter gelegenen Erzeuger dennoch wirtschaften können, hat die SalzburgMilch den Milchpreis auf mind. 70 Cent angesetzt, aktuell sind es lt. Leeb sogar 72 Cent. Produziert werden aus der Lungauer Milch Konsummilch (naturbelassener Fettgehalt mit saisonaler Schwankung), Käse, Joghurt und Buttermilch, die national vertrieben werden. Die Trinkmilch kommt tagesfrisch in die Geschäfte, ein Liter kostet in Wien 2 €.