Frans Keurentjes, bäuerlicher Vorsitzender von FrieslandCampina, philosophiert in einer Kolumne im niederländischen Fachblatt „Boerderij“ über die Rolle eines Geschäftsführers in einer Molkereigenossenschaft. Kein Landwirt könne heute neben seinem Betrieb eine Genossenschaft leiten, schreibt Keurentjes. Die Geschäftsführung müsse vielmehr in der Hand von Personen liegen, die Erfahrung im (internationalen) Geschäft haben. Diese Führungspersonen müssten aber zum Unternehmen passen. Der Direktor einer kleineren Genossenschaft müsse in der Lage sein, das Unternehmen gut zu führen, aber auch das Gesicht seiner Mitglieder zu sein. Dies könne man nicht vom CEO eines großen internationalen Unternehmens erwarten. Es soll auf der ganzen Welt zu Hause sein – dabei sei seinen Präsenz so gefragt, dass er nicht auch noch mit den Bauern sprechen kann. Der Landwirt, so Keurentjes, bleibe Eigentümer der Genossenschaft und habe formal die Kontrolle. Aber er habe nicht das wahre Verständnis und sollte sich also nicht einmischen.
Umgekehrt dürfe die Dachgenossenschaft den Landwirt in seinem eigenen Unternehmen nicht zu sehr stören, meint Keurentjes.
Foto: FrieslandCampina