Seit Ende 2011 arbeiten Forscher der TU München daran, die
Technik des Eindampfens durch energiegünstigere Verfahren zu ergänzen. Dabei
setzen die Wissenschaftler auf eine Kaskadenschaltung mehrerer Prozesse: Die
Vorschaltung einer Ultrafiltration soll zunächst die Deckschichtbildung im
energetischen Effekt minimieren. In Kombination mit den teilweise schon eingesetzten
Verfahren Umkehrosmose bzw. Nanofiltration sollen im Vergleich zur
konventionellen Herstellung deutlich höher angereicherte Konzentrate erreicht
werden – bei deutlich geringerem Energieverbrauch. Nach vorläufigen
Berechnungen liegt das Einsparpotential einer solchen integrierten
Kaskadenschaltung bei mehreren hundert Gigawattstunden pro Jahr. Neben einer
erheblichen Kostenreduzierung kann die angestrebte Verfahrensoptimierung damit
einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks in
der Milchindustrie leisten. Von den für 2014 erwarteten Ergebnissen kann jedoch
nicht nur die Milchindustrie profitieren, sondern ebenso die Unternehmen des
Maschinen- und Anlagenbaus sowie alle Lebensmittel-, Pharma- und
Kosmetikhersteller, die Milch- bzw. Molkenpulver einsetzen. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.fei-bonn.de/projekte/projektdatenbank.html/fv_16836/.
Bild:
Dynamische Filtrationsanlage
zur Herstellung von Milch- und Molkekonzentraten als Teil der
Kaskadenschaltung. (Quelle: Andritz KMPT GmbH, Vierkirchen)